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Wohnungsbau stagniert

Stadtentwicklung Opposition kritisiert Rückgang der genehmigten Neubauten. Senat zufrieden

Wie dehnbar diese Zahlen sind: Für Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) belegt die Zahl der Wohnungen, deren Förderung 2015 bewilligt wurde, damit sie später als Sozialwohnungen preisdämpfend an den Markt gehen, „die erfolgreiche Bilanz“ des eigenen Wohnungsbauprogramms. 3.028 Wohneinheiten waren es, davon aber 1.000 aus dem Sonderprogramm für Flüchtlingsunterkünfte. 2015 seien zudem 2.034 Sozialwohnungen real fertiggestellt worden. Mindestens 6.000 Neubauwohnungen pro Jahr hatte die SPD ihren Wählern versprochen, ein Drittel davon im sozialen Wohnungsbau. „Wir sind im Plan“, sagte Stapelfeldt.

Das sieht Heike Sudmann von der Linken anders. Ihr ist aufgefallen, dass die Gesamtzahl der Baugenehmigungen 2015 mit 9.560 erstmals seit Jahren unter zehntausend gefallen ist. Darunter sind gerade mal 2.041 geförderte Wohneinheiten. „Fast 80 Prozent der genehmigten Wohnungen werden frei finanzierte sein“, klagt Sudmann und spricht von „öffentlich gefördertem Mietwahnsinn“.

Für Karin Prien (CDU) ist der Rückgang der Baugenehmigungen „vor dem Hintergrund des Bedarfs an Unterkünften für Flüchtlinge fatal“. Statt Ghettos zu planen, müsse der Senat seine Anstrengungen beim Wohnbau verstärken. mac

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