Was sie verdienen

Transparenz Hamburgs städtische Manager werden deutlich besser entlohnt als ihr oberster Dienstherr, Bürgermeister Scholz. Städtischer Vergütungsbericht legt Einkünfte bis zu einer Million Euro offen

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz wurde 2014 mit rund 180.000 Euro jährlich entlohnt. Insgesamt 50 seiner Untergebenen verdienten mehr. Am meisten:

Klaus-Dieter Peters, Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) 953.000

Heinz Brandt, HHLA 669.000

Stefan Behn, HHLA 669.000

Roland Lappin, HHLA 668.000

Dietrich Graf, Stromnetz Hamburg 402.000

Michael Eggenschwiler, Flughafen Hamburg 367.000

Lutz Basse, Saga 341.000

Günter Elste, Hochbahn 334.000

Rainer Schoppik, UKE 309.000

Michael Beckereit, Hamburg Wasser + Energie 307.000

Jens Meier, Hamburg Port Authority (HPA) 305.000 Euro

Auf eine knappe Million Euro kam der Vorstandschef der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) im Jahr 2014. Klaus-Dieter Peters verdient damit weiterhin am meisten. Das geht aus dem Vergütungsbericht über Hamburgs öffentliche Unternehmen hervor. Er enthält die Bezüge der Vorstände und Geschäftsführer (siehe Kasten) der fast 100 Unternehmen, an denen die Stadt Hamburg beteiligt ist.

Nach dem Corporate Governance Kodex (CGK) müssen öffentliche Unternehmen die Gehälter ihrer Top-Manager offenlegen. Sie werden, so der Senat, „aufgeteilt in Grundvergütung und variable Vergütung individualisiert angegeben“.

Und deshalb erfährt die Öffentlichkeit, dass HHLA-Chef Peters 2014 ein Grundeinkommen von 465.000 Euro bezog zuzüglich eines Bonus von 474.091 Euro und „geldwerter Vorteile“ – Dienstwagen, Versicherungen und anderes – von 13.772 Euro, insgesamt also 952.863 Euro. Das sind zwar rund 55.000 Euro weniger als zwei Jahre zuvor, als es der HHLA wirtschaftlich noch besser ging und Peters Einkommens-Millionär war, aber immerhin mehr als das Fünffache der Entlohnung von Bürgermeister Olaf Scholz.

Auch Peters drei Vorstandskollegen der HHLA zählen mit über 650.000 Euro zu den Topverdienern. Sieben weitere Manager erhielten mehr als 300.000 Euro. Denn auch am Flughafen und bei der Hochbahn, bei Stromnetz Hamburg und Hamburg Wasser, im UKE, der Saga und der Port Authority gibt es gutes Geld: 2014 bekamen 74 Männer mehr als 100.000 Euro – und acht Frauen.

Die bestverdienenden Managerinnen sind Ulla Kopp von der Hamburg Messe mit 269.000 Euro, Natalie Leroy von Hamburg Wasser mit 259.000 und Ulrike Riedel von der Hochbahn mit 230.000 Euro. Mit diesen Einnahmen schaffen sie es unter die Top 20 der Gehaltsliste. Was unter den Kulturschaffenden mit 277.000 Euro nur Elphi-Intendant Christoph Lieben-Seutter gelingt. Seine KollegInnen Karin Beier vom Schauspielhaus, Simone Young und John Neumeier von der Staatsoper sowie Joachim Lux vom Thalia-Theater sind da mit Einkünften unter 200.000 Euro deutlich bescheidener.

Einige Manager mit Altverträgen hatten sich gegen die Offenlegung gewehrt. Alle seit 2013 geschlossenen Verträge enthalten aber eine entsprechende Klausel. SMV