: Richter kümmern sich um Lappalien
Immer öfter wenden sich Menschen mit Bagatellen an Brandenburgs höchste Richter. „Die Rechtswege für kleinere Sachen sind in den vergangenen Jahren verkürzt worden. Die Verfassungsgerichte sind dann immer der letzte Rettungsanker, wenn der Rechtsweg ausgeschöpft ist“, sagte der Präsident des Landesverfassungsgerichts, Jes Möller, am Mittwoch in Potsdam. Schon beim Amtsgericht sei bei Klagen um kleine Summen oft Schluss. Das Landessozialgericht etwa nehme keine Fälle mehr an, die sich um weniger als 750 Euro Streitwert drehen, berichtete Möller. In solchen Verfahren sei das Verfassungsgericht für Anwälte die allerletzte Möglichkeit. Die Zahl aller eingegangenen Klagen stieg voriges Jahr von 68 auf 118. So rollten die Potsdamer Richter 2015 einen Fall aus Nauen wieder auf, in dem es um eine vermeintlich verjährte Handwerkerrechnung in Höhe von lediglich 59,09 Euro ging. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen