portrait: Country auf acht Beinen
Johnny Cash lebt, liebt und – krabbelt. Und das auf acht Beinen. Eine Vogelspinne, die neu im Südwesten der USA entdeckt wurde, trägt nun den Namen des Countrysängers. Tiefschwarz ist das Spinnenmännchen, genau wie der berühmte „Man in Black“. Nur ein Hauch rötlichen Flaums wächst aus ihrem Hinterleib, die Haare der schlanken Beine fasern leicht ins Gräuliche aus. Farblich eignet sich Aphonopelma johnnycashi also ideal als Hommage an den Musiker, dachte sich das Team um den Biologen Chris Hamilton von der Auburn University in Alabama.
Über zehn Jahre hatten die Forscher fast 3.000 Vogelspinnen untersucht und ihre Ergebnisse jetzt im Fachjournal ZooKeys veröffentlicht. Das Ergebnis: In einem Gebiet von zwölf US-Bundesstaaten westlich des Mississippi bis nach Kalifornien tummeln sich zwar weniger, nämlich nur 29 Arten, als die ursprünglich angenommenen 50. Dennoch spürten die Wissenschaftler 14 Neuentdeckungen auf. Eine davon in der Nähe des Gefängnisses von Folsom in Kalifornien – der Ort, der Johnny Cash zu seinem 1955 aufgenommenen Rockabilly-Song „Folsom Prison Blues“ inspiriert hat.
Ob die Spinne mit ihren samtig-schwarzen Beinen rhythmisch zum Viervierteltakt des Liedes wippen kann, teilten die Forscher nicht mit. Auf weitere tierische Berühmtheiten aus Alabama bleibt zu hoffen. An Einfallsreichtum mangelt es dem Biologen Chris Hamilton nicht: Ein im Frühjahr entdeckter brasilianischer Katzenfisch verdankt seinen Namen der Ähnlichkeit mit Star-Wars-Charakter Greedo. Astrid Ehrenhauser
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