: CDU-Programm bei der SPD
Asylleistung Arbeitsministerin Nahles will die Integration von Flüchtlingen fördern – mit Sanktionen
Im Kern geht es ihr um die Frage, wie Integration gesteuert werden kann, damit keine Parallelgesellschaften entstehen. Integration sei verpflichtend, ist Nahles’ Botschaft. Sie spricht von „Fördern und Fordern“, Worte, die so auch im CDU-Programm stehen. Sie bedeuten: Wer sich nicht anstrengt, muss mit Sanktionen rechnen, etwa mit Leistungskürzungen. „Aus meiner Sicht“, schrieb Nahles gestern in der FAZ, „sollte man das an die Wahrnehmung von Sprachkursen knüpfen und daran, sich an die Grundregeln unseres Zusammenlebens zu halten“. Religion, Ideologie oder Tradition dürften nicht darüber gestellt werden. Wie sie das messen und bewerten möchte? Danach gefragt, wich Nahles aus.
In einem anderen Bereich der Sozialhilfe ist das Prinzip Praxis: Langzeitarbeitslose müssen sogenannte Eingliederungsvereinbarungen unterschreiben – verstoßen sie dagegen, drohen Leistungskürzungen. Das will Nahles auf Asylleistungen übertragen.
Und die Pflichten des Staates? Nahles nennt Sprachkurse und Arbeitsplätze als Beispiel. Sie bestätigte, dass das bisherige Angebot nicht ausreicht, beispielsweise weil Plätze in Sprachkursen fehlen. Die Details arbeite nun das Ministerium aus.
Es steckt auch Wahlkampf im Vorschlag. So betont Nahles, dass die Idee auch aus Malu Dreyers Feder stamme, der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin, die ihr Amt verteidigen muss. Derweil kommt von Dreyers Herausforderin Zuspruch: „Ich freue mich, dass Frau Nahles unseren Vorschlag aufgreift“, sagte CDU-Vizevorsitzende Julia Klöckner. Sie hatte ihre Idee von einer Integrationsvereinbarung vor Wochen formuliert. Christina SchmidtMeinung + Diskussion Seite
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen