piwik no script img

„Schwer beweisbar“

Folter Verfahren gegen Polizist wohl nicht zu halten

Die Foltervorwürfe gegen einen Bundespolizisten in Hannover sind wahrscheinlich nicht haltbar. Zu der mutmaßlichen Misshandlung von zwei Flüchtlingen 2014 auf der Wache im Hauptbahnhof hätten die Ermittlungen sehr unterschiedliche Aussagen ergeben, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge gestern.

Inzwischen werde gegen zwei Kollegen ermittelt, die den Beamten vergangenes Jahr anzeigten. Sie waren eventuell in die Vorfälle involviert. „Möglicherweise werden die Foltervorwürfe sehr, sehr schwer nachzuweisen sein“, sagte Klinge. Handy-Fotos des verdächtigten Beamten von der angeblichen Misshandlung könnten Prahlerei gewesen sein.

Dass Flüchtlinge von Bundespolizisten in der Wache am Hauptbahnhof festgesetzt wurden, ist laut Staatsanwaltschaft unstrittig. Was dort tatsächlich geschah, sei schwierig herauszufinden. Der unter Verdacht stehende Beamte äußert sich nicht.

Im Zuge der Ermittlungen hatte ein marokkanischer Flüchtling die Vorwürfe bestätigt. Die Kollegen, gegen die nun ebenfalls ermittelt wird, sollen fremdenfeindliche Kommentare in sozialen Netzwerken hin- und hergeschickt haben. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen