: Alma Mater bittetan die Wahlurne
Wahl An der Freien Universität können über 30.000 Studenten ein neues Parlament wählen
Vom heutigen Dienstag an wählt die Freie Universität Berlin ein neues Studierendenparlament (Stupa). Drei Tage lang haben die Studierenden Zeit, sich für eine der 39 antretenden Listen zu entscheiden. Neben den Fachschaftsinitiativen und den Hochschulgruppen der großen Parteien treten in diesem Jahr wieder mehrere Listen an, die sich auf ein Thema spezialisieren, wie etwa „Studierende mit Kind“ oder die Liste für das Semesterticket.
Eines der großen Wahlkampfthemen ist auch die Flüchtlingsfrage. Listen wie „Refugees Welcome“ fordern einen besseren Zugang für Flüchtlinge zu Lehrveranstaltungen. Zwar hat die FU bereits ein Studienprogramm für Asylsuchende, dieses geht vielen Hochschulpolitikern aber nicht weit genug. In einer Resolution im November forderte das Stupa, bürokratische Zugangshürden abzubauen und auch leerstehende Gebäude als Unterkünfte bereitzustellen.
Außerdem beschäftigt die Studierenden auch der Lehrkräftemangel. Viele Seminare sind überfüllt, weil die Uni immer mehr BewerberInnen zulässt. „Wir sind für eine Öffnung der Universität, dann muss die aber auch mehr Personal einstellen“, sagt Theresa Bischof von der Liste der Fachschaftsinitiative Lehramt.
Geringes Wählerinteresse
Auch wenn Konflikte zwischen dem Stupa und dem FU-Präsidium dominieren, es gibt auch Kontroversen unter den Studierenden. So fordert der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) die Veröffentlichung der Namen aller Stupa-Abgeordneten. Die Vorsitzende Tamara Rudinac hofft so auch das geringe Interesse an den Wahlen zu erhöhen. „Es wundert mich nicht, dass bei dem Mangel an Transparenz kaum jemand zur Wahl geht.“ Die Wahlbeteiligung lag 2015 bei8 %. Im Jahr zuvor war die Quote ähnlich niedrig.
Gute Chancen auf den Einzug ins Stupa dürften vor allem Parteihochschulgruppen wie die Jusos oder der RCDS haben, sagt Bischoff. Wegen ihrer engen Bindung an die Studierendenschaft rechnet sie auch mit einem guten Abschneiden der Fachschaftslisten. LAUG
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