: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Heavy Metal ist
kein Schwermetall
Das Periodensystem ist um vier chemische Elemente reicher. Die Schwermetalle sind bisher nur nach Ordnungszahlen benannt: 115, 117, 118 und 119. Aber wie sollen sie heißen? Eine Onlinepetition wirbt für Lemmium, nach dem verstorbenen Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister, bereits über 110.000 User haben dafür votiert. Unter Fans stößt das nicht nur auf Zustimmung. Lemmy habe sich Zeit seines Lebens gewehrt, dass seine Musik bei Heavy Metal (Schwermetall) eingeordnet wird. Aber vielleicht ist unter den Entdeckern der neuen Elemente ja ein Rock ’n’ Roller. Traditionell dürfen sie die Namen vergeben.
2. Egal ob Marokko oder
Mexiko, Hauptsache, Muslime
Donald Trump setzt im Vorwahlkampf der US-Republikaner weiter auf die Strategie „white trash“. In seinem ersten Fernsehspot hat er seine absurdesten Forderungen versammelt. Während der Immobilienmogul über mexikanische Einwanderer wettert, werden Menschen gezeigt, die aus Marokko in die spanische Enklave Melilla flüchten. Die Bilder seien bewusst ausgewählt, heißt es aus dem Wahlkampfteam. Trump schürt seit Monaten die Angst vor muslimischen Einwanderern. Meinungsforscher geben ihm weiter die besten Chancen, Präsidentschaftskandidat zu werden.
3. Der Kalte Krieg wird laut
Nach einem neuen Atomtest Nordkoreas mühen sich die USA, Südkorea und Japan um schärfere Töne. Sie kündigten ernste Konsequenzen an. Allerdings: Welche Antwort ist tatsächlich angemessen? Pjöngjang hatte am Mittwoch mitgeteilt, erfolgreich eine Wasserstoffbombe getestet zu haben, Seismografen konnten aber kein Beben feststellen, das über die Sprengkraft eines Atombömbchens hinausging. Seoul hat gestern erst einmal die Lautsprecher an der Grenze angeschaltet, die den Norden mit lauter Musik und Propaganda erschüttern sollen.
4. Der Balkan ist wieder
Transitzone
Das Bundesamt für Migration hat in dieser Woche seinen Jahresbericht vorgelegt: Die Zahl der unerledigten Asylanträge ist bis Dezember 2015 weiter angewachsen, auf über 364.000 Fälle. Und das, obwohl Flüchtlinge aus den Balkanstaaten kaum noch Chance auf Asyl haben. Ob sich dort rumgesprochen hat, dass die Länder neuerdings als sichere Drittstaaten gelten? Zum Jahresende jedenfalls machten die Anträge vom Balkan nur noch 8 Prozent aus.
5. Kuba besitzt eine US-Rakete
Es ist schon blöd, wenn auf dem Flug ein Koffer verschwindet. Aber so etwas kann sogar mit Raketen passieren. Eine vom Typ Hellfire fehlt im Arsenal der US-Armee, wie die Washington Post berichtet. Sie ging offenbar auf dem ganz normalen Frachtweg in Europa verloren und wurde am Pariser Flughafen ausgerechnet in Richtung Kuba verladen. Wie immer gilt: alles Wichtige ins Handgepäck. Munition enthielt die Fernlenkwaffe allerdings nicht. Jörn Kabisch
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