: Gewalt in Burundi
Welle der Repression nach Angriff
Seit der umstrittenen Wiederwahl des Präsidenten Pierre Nkurunziza zu einer verfassungswidrigen dritten Amtszeit im Juli haben sich immer mehr bewaffnete Untergrundbewegungen in Burundi gebildet. Fast jede Nacht kommt es zu Gewaltakten in der Hauptstadt. Zivile Oppositionsgruppen im Land werden immer stärker von der Regierung bedrängt.
Nach Regierungsangaben wollten die Angreifer von Freitag früh in den Militärbasen Waffen erbeuten, um danach die Gefängnisse zu stürmen, in denen zahlreiche mutmaßliche Rebellen festgehalten werden. Im Laufe des Tages wurde die Lage in Bujumbura zunehmend unübersichtlich. Regierungstreue Soldaten riegelten die Hauptstadt komplett ab und errichteten zahlreiche Straßensperren. Oppositionelle sagen, an diesen Straßensperren würden Regimegegner abgeführt, um danach hingerichtet zu werden. Sie verbreiteten im Internet zahlreiche Fotos von gefolterten und gefesselten Leichen, die Opfer dieser Aktionen zeigen sollen. Es sollen auch Tutsi, die kollektiv als Feinde des Präsidenten und ehemaligen Hutu-Rebellenführers Pierre Nkurunziza gelten, gezielt von der Präsidialgarde bei solchen Kontrollen herausgefiltert und abgeführt worden sein. Unabhängige Bestätigungen gab es für diese Vorwürfe nicht.
Der Flughafen der Hauptstadt wurde geschlossen. Ein Regierungssprecher sagte, die Regierung erwäge, das Kriegsrecht zu verhängen. Dominic Johnson
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen