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"Keine Lust mehr anzutreten"

FUSSBALL Michael Frontzeck, der Trainer von Hannover 96, erklärt seinen Rücktritt. Er ist der vierte Bundesligatrainer,der in dieser Saison vorzeitig geht

Foto: dpa

HANNOVER dpa | Michael Front­zeck, der bisherige Coach des stark abstiegsgefährdeten Fußballbundesligisten Hannover 96, trat am Montagmorgen nach der schlechtesten Hinrunde des Klubs seit dem Wiederaufstieg 2002 offiziell zurück.

„Ich hatte in der derzeitigen Stimmung keine Lust, am 4. Januar wieder anzutreten und in ein erstes Testspiel gegen Hertha BSC zu gehen, das bereits als Endspiel für mich bezeichnet wird“, meinte Frontzeck. „Ich bin nicht amtsmüde, aber ich habe aktuell im Umfeld von Hannover 96 nicht mehr dieses Vertrauen gespürt“. Und: „Ich wünsche Hannover 96, der Mannschaft und den begeisterungsfähigen Fans den erneuten Klassenerhalt.“

Frontzeck, der die Niedersachsen in der Vorsaison in einer heiklen Fünf-Spiele-Mission noch vor dem Abstieg bewahrt hatte, ist nach Lucien Favre (Mönchengladbach), Alexander Zorniger (Stuttgart) und Markus Gisdol (Hoffenheim) der vierte Bundesligatrainer, der in der laufenden Saison vorzeitig geht.

„Ich habe Michael Frontzeck in den knapp drei Monaten unserer Zusammenarbeit als charakterlich starken und loyalen Menschen kennengelernt. Er ist als Trainer ein ausgewiesener Fachmann. Der Klassenerhalt im Mai wird immer mit dem Namen Michael Frontzeck verbunden bleiben“, sagte Sport-Geschäftsführer Martin Bader. Dennoch holte der Coach mit einem Kader, der Bundesligatauglichkeit vermissen ließ, in der Vorrunde lediglich 14 mickrige Zähler.

Nach dem 0:1 am Samstag im letzten Vorrundenspiel gegen Rekordmeister Bayern München waren bereits Gerüchte über ein Ende der nur achtmonatigen Ära Frontzecks bei 96 aufgekommen. Einen Bericht der Neuen Presse, wonach die Demission des 51-Jährigen an diesem Montag verkündet werden sollte, hatten die Clubverantwortlichen am Sonntagabend noch entschieden zurückgewiesen. „Das stimmt nicht“, hatte etwa Bader gesagt. Clubchef Martin Kind reagierte im „NDR-Sportclub“ „erschrocken“ auf die angebliche Falschmeldung.

„Er ist als Trainer ein ausgewiesener Fachmann“

Manager Martin Bader

Am Montagmorgen trat Frontzeck in einem Gespräch mit Bader zurück. „Michael Frontzecks Entschluss verdient Respekt. Unsere Aufgabe ist es nun, bis zum Trainingsstart am 4. Januar 2016 einen neuen Cheftrainer zu verpflichten, der die Mannschaft auf die anspruchsvolle Rückrunde vorbereitet“, erklärte Bader. Laut Medienangaben gilt der frühere Bremer und Frankfurter Coach Thomas Schaaf als Wunschkandidat.

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