Das Detail: Nur heiße Luft
Klimaschützer präsentieren zum Weltklimagipfel ein Browserspiel, das junge Menschen für die CO2-Verschmutzung sensibilisieren soll.
Superheld „Capman“ muss also die Welt retten, indem er CO2 frisst und vor heißer Luft und hässlichen Lobbyisten flieht. Die Pressemitteilung von „Carbon Market Watch“ klingt vielversprechend. Die Klimaschutzorganisation hat das „interaktive Videospiel Capman“ zum Weltklimagipfel in Paris vorgestellt. Man wolle die „schwierigen Verhandlungen“ etwas auflockern. Klappt nur nicht so.
Vier Level (Antarktis, verschmutze Stadt, Baummonokultur, Klimagipfel) gibt es –und Extrapunkte, wenn man Fragmente des Verhandlungstextes einsammelt.
Das Spiel vermittelt dieselbe LANGEWEILE, die dem Klimagipfel anhaftet. Denn Capman ist Pakman in doof. Den gelben Luftballon-Helden muss man mit den Pfeiltasten zwischen Wolken und Bäumen hindurchleiten, um rote CO2-Punkte einzusammeln. Die Level zu simpel (huch, schon wieder 1.080 Tonnen CO2 gesammelt), die Grafik zu lahm (Punkte, Wolken, Zettel), der Funfactor nicht vorhanden (gäääähn).
Alles nur heiße Luft also. Und sinnloser Stromverbrauch beim Zocken. pw
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