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IWF will Yuan zur Reservewährung machen

Finanzen Mit dem Dollar kann es die chinesische Währung aber noch lange nicht aufnehmen

PEKING taz | Noch im August mussten Chinas Währungspolitiker einen heftigen Dämpfer kassieren. Die heftigen Börsenabstürze während der ­Sommermonate waren noch frisch. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte beschlossen, die chinesische Landes­währung vorerst nicht in seinen Währungskorb aufzunehmen, und gewährte ihm damit auch weiterhin nicht den Status einer Weltreservewährung. Dabei war zu diesem Zeitpunkt schon klar: Der Aufschub würde nicht von allzu langer Dauer sein.

Und so wird es jetzt wohl auch kommen. Der IWF will den Yuan in seinen Währungskorb aufnehmen. In seiner Sitzung am Montag in Washington (Ortszeit) wollte der Exekutivrat des IWF über die Aufnahme entscheiden.

„China erhält damit endlich die internationale Anerkennung, die ihm angesichts seiner enormen Wirtschaftskraft auch gebührt“, bemerkt Xu Hongcai, Ökonom am Zentrum für internationalen Wirtschaftsaustausch (CCIEE) in Peking, einer staatlichen Denkfabrik.

Die Aufnahme des Yuan, der in der Volksrepublik offiziell auch Renminbi heißt, hat zwar zunächst vor allem symbolische Bedeutung. Aus diesem Währungskorb bildet der IWF die sogenannten Sondererziehungsrechte (SEZ) – eine Kunstwährung des Fonds, mit dem er Ländern in der Krise Devisenhilfe bietet. Für die internationalen Kapitalmärkte hat diese Kunstwährung keine Bedeutung.

Für die Chinesen ging aber damit ein lang gehegter Wunsch in ­Erfüllung. Denn von nun an gehört der Yuan offiziell zum erlauchten Kreis von US-Dollar, Euro, Yen und britischem Pfund.

Würde es allein nach Größe und Bedeutung der chinesischen Wirtschaft gehen, ist dieser Schritt überfällig. Ein ebenfalls wichtiges Kriterium für die Aufnahme in den Währungskorb: der Anteil des entsprechenden Währungsraumes am Weltexport. Auch da kann der Exportweltmeister mithalten. Doch diese beiden Kriterien allein genügen nicht, um auch wirklich als globale Reservewährung akzeptiert zu werden.

Eine wichtige Rolle spielt, wie viele Reserven in der Währung von anderen Staaten gehalten werden. Und da spielt der Yuan nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Gerade einmal rund 2,8 Prozent der internationalen Zahlungen wurden zuletzt in Yuan abgewickelt – gegenüber 45 Prozent in Dollar, rund 27 Prozent in Euro und 8,5 Prozent in britischem Pfund.

Allerdings hat die chinesische Landeswährung aufgeholt. Noch vor vier Jahren lag der Yuan gerade einmal auf Platz zwölf der globalen Zahlungsmittel, nun steht er an vierter Stelle.

Für die Chinesen geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung

Mit der Aufnahme in den Währungskorb des IWF wollen sich die Chinesen keineswegs zufriedengeben. Mit einer Reihe von Ländern hat die chinesische Führung spezielle Abkommen vereinbart, mit denen die Handelspartner ihre Geschäfte direkt in Yuan abwickeln können anstatt in Dollar.

In Asien ist der Yuan mit rund 30 Prozent der Zahlungen bereits die meistgenutzte Währung. In Frankfurt können seit Mitte November Waren direkt in Yuan gehandelt werden.

Felix Lee

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