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"Seit Juni stockt's"

TARIFSTREIT Das Northsea Terminal Bremen, Tochter von Eurogate und Maersk, wird bestreikt

Dirk Reimers

56,Fachbereichsleiter Verkehr im Landesbezirk Bremen-Niedersachsen der Gewerkschaft ver.di, ist Verhandlungsführer beim NTB-Arbeitskampf.

taz: Herr Reimers, wissen Sie, wie lange der Warnstreik bei North Sea Terminal Bremen – kurz NTB – dauert?

Dirk Reimers: Ja, aber das ist noch nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Heute wird auf jeden Fall noch gestreikt.

NTB gehört doch zum Eurogate-Konzern: Gilt da nicht gleicher Lohn für gleiche Arbeit?

Es ist schon eine andere Kons­truktion: NTB ist ja eine gemeinsame Tochter von Eurogate und der Reederei Maersk. Deshalb gilt der Haustarifvertrag von Eurogate nicht auch für die Angestellten von NTB. Die haben bisher gar keine verbindliche Regelung und erst seit Februar hat das Management angefangen, von seiner Verweigerungshaltung abzurücken.

Wie kam das?

Das war die direkte Reaktion auf einen 24-stündigen Warnstreik. Danach hat sich die Arbeitgeberseite bereiterklärt, in Tarifverhandlungen einzutreten.

Bloß sind die ins Stocken gekommen?

Ja, seit Juni stockt’s. Anfangs waren die Gespräche sogar recht zügig vorangegangen: Bei der Frage, die Arbeitszeit schrittweise von 40 Stunden pro Woche auf 35 zu reduzieren, hatten wir relativ schnell ein Ergebnis. Aber seit es um die Eingruppierungen geht, bewegt sich wenig bis nichts.

Wie viele Angestellte sind denn betroffen?

Es geht um 117 Angestellte –wobei jetzt noch nicht ganz klar ist, wie viele davon auch streiken werden. Ich gehe davon aus, dass sich mindestens 50 KollegInnen beteiligen.

Davon bekommen die NormalbürgerInnen nicht viel mit – außer durch das, was in der Zeitung steht.

Klar, das ist sicher ein Streik, der in erster Linie im Betrieb wahrzunehmen ist. Dort entfaltet er aber Wirkung: Wenn zum Beispiel die Kollegen im Bereich des Dispatchers, also wo die Abläufe gesteuert werden, wegfallen, ist das schon eine empfindliche Störung. Und die streiken zu 100 Prozent.INTERVIEW:. bes

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