Prozess gegen Wolfsburger IS-Rückkehrer: Schwere Vorwürfe gegen die Polizei
Im Celler Prozess gegen zwei zurückgekehrte Unterstützer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat die Verteidigung schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben.
Obwohl Angehörige den Ermittlern den Namen des IS-Anwerbers genannt hätten, der in Wolfsburg Dutzende junge Leute radikalisierte, sei die Polizei monatelang untätig geblieben, sagte der Anwalt des 27-jährigen Ayoub B. am Dienstag im Oberlandesgericht Celle.
Er forderte die Einstellung des Verfahrens. Zudem warf er einem Polizisten vor, vor Gericht gelogen zu haben. Entweder habe er Schlampereien vertuschen wollen oder aber es handele sich bei dem IS-Anwerber um einen Informanten des Verfassungsschutzes, der geschützt werden solle.
Die Bundesanwaltschaft hatte am Montag für beide Angeklagte lange Haftstrafen gefordert. (dpa)
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