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Totenkopf kommt nach Haus

Fussball-Finanzen

Mit einem doppelten Paukenschlag begann die Woche beim FC. St. Pauli: Am Montag wurde ein Antrag des Fußball-Zweitligisten zur Mitgliederversammlung des Ligaverbandes DFL am 2. Dezember bekannt, in der die 36 deutschen Fußball-Profi-Clubs zusammengeschlossen sind. Darin fordert der Hamburger Verein, jene Bundesligisten von der Zentralvermarktung der DFL auszunehmen, die sich ganz oder überwiegend in der Hand von Konzernen oder Mäzenen befinden – so wie der VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen. Die Betroffenen reagierten empört: Hannover-96-Präsident Martin Kind hält den Antrag schlicht für „unüberlegt und substanzlos“, Klaus Allofs, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, sieht gar „die Grundwerte des Erfolgs des deutschen Profifußballs in Gefahr“.

Die Verfasser des Antrags sagen, es gehe ihnen nur darum, einen „wirtschaftlichen Ausgleich“ dafür zu schaffen, dass die „Investorenclubs“ andere ökonomische Möglichkeiten hätten als Vereine, die sich an die 50+1-Regel halten: Die besagt, dass private Anleger nicht die Mehrheit an den Kapitalgesellschaften übernehmen, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgliedern. Inzwischen haben mehrere Clubs angekündigt, zumindest eine weichere Fassung des Antrags zu unterstützen.

In trockenen Tüchern ist bei St. Pauli eine andere, höchst individuelle Finanzfrage: Ebenfalls am Montag endete ein langjähriger Rechtsstreit um die Rechte an den Merchandising-Produkten des „Kiez-Clubs“ – insofern überraschend, als der FC St. Pauli für knapp 1,3 Millionen Euro einfach seinen Vermarkter Upsolut übernahm. Denn trotz allen Fanartikel-Booms hatte der Verein seit dem Notverkauf der Merchandising-Rechte so gut wie keine Einnahmen erzielt aus all den Trikots und Trinkbechern, Christbaumkugeln und Federtaschen mit dem Totenkopf darauf. MAC

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