piwik no script img

Elefantöse Knollen

Exot Ihr Aussehen trägt die aufgepumpte Knolle im Namen: Elefantenknoblauch

Die alte Kulturpflanze ist verwandt „mit dem Porree oder der Perlzwiebel“, weiß Bio-Saatgutbauer Ludwig Watschong, der die Webseite alte-kulturpflanzen.de betreibt. Aber genauso wie der herkömmliche Knoblauch bildet er Zehen aus, die den Umfang eines Hühnereis einnehmen können. Bis zu 500 Gramm bringen die Knollen auf die Waage. In der Küche wird der Elefantenknoblauch nicht nur als Gewürz, sondern auch als Gemüse verwendet.

Im Selbstversuch in der heimischen Küche werden die Zehen gehäutet und geviertelt. Die Stücke sind immer noch größer als die ganzen Zehen des herkömmlichen Knoblauchs. In einer feuerfesten Form mit etwas Honig und Arganöl beträufelt, brutzeln die Zehen im Back­ofen. Nach einer guten Stunde ist die Vorspeise fertig, die mit frischem Baguette gereicht wird. Dazu gibt es aromatische Ochsenherzen, eine Tomatensorte, die ebenfalls gigantische Ausmaße annehmen kann. Belegt werden die geschnittenen Tomaten mit dünn geraspelten und kurz angedünsteten Scheiben des Riesenknoblauchs.

Die Hauptspeise, eine vegetarische Linsensuppe, wird zum Abschluss mit fein gewürfeltem Elefantenknoblauch garniert, der das Aroma mit einer feinen Knoblauchnote unterstreicht. Konsequent wäre es, das Menü mit einem Knoblaucheis abzurunden. Denn auch das, weiß Ludwig Watschong, wird in den USA häufig mit Elefantenknoblauch hergestellt.

Ganz so leicht ist das Riesengewächs in der Region nicht zu bekommen. Es spricht aber nichts dagegen, die Pflanze im heimischen Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Dass er auch in Brandenburg wächst, hat Christof Blank vom Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (Vern) ausprobiert. ve

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen