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Kassen atmen auf

HSH NORDBANK Der Sparkassen und Giroverband äußert leise Zuversicht, was die Zukunft der ehemaligen Landesbank angeht

Der HSH-Miteigentümer Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein bewertet die Vereinbarungen der Nord-Länder mit der EU zur Zukunft der HSH Nordbank positiv. „Das ist ein gutes Ergebnis, weil es hätte viel schlimmer kommen können“, sagte Verbandspräsident Reinhard Boll gestern. Das Horrorszenario Abwicklung habe schließlich im Raum gestanden. „Die Verhandlungen waren bis zum Schluss anscheinend auf des Messers Schneide.“

Als positiv bewertet Boll die Möglichkeiten eines Verkaufs der Bank: „Die Chancen dafür sind nun wesentlich besser.“ Boll ist davon überzeugt, dass es für die ehemalige Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein durch die Ausgliederung fauler Schiffskredite Interessenten gibt. „Für alles auf der Welt mit einem Wert gibt es auch einen Marktpreis.“

Boll wollte sich nicht festlegen, ob der Verband nach dem geplanten Verkauf der Länderanteile an der Bank Miteigentümer bleibt. Aktuell beträgt sein Anteil 5,31 Prozent. „Das hängt stark von der künftigen Konstellation ab“, sagte Boll. „Die HSH ist ja bereits jetzt im Neugeschäft durchaus erfolgreich.“ In den kommenden Jahren müsse sich die Bank nun „verkaufbar machen“.

Als Haupteigentümer hatten sich Schleswig-Holstein und Hamburg am Montag mit der EU-Kommission darauf verständigt, dass die Länder der Bank milliardenschwere Altlasten abnehmen (taz berichtete). Spätestens 2018 muss sie verkauft werden. Falls dies scheitert, muss sie abgewickelt werden.

Ja der Parlamente steht aus

Die EU-Kommission wiederum akzeptierte in dem Brüsseler Beihilfeverfahren die Wiederaufstockung der Ländergarantien für die Bank auf zehn Milliarden Euro. Beide Parlamente müssen der Einigung noch zustimmen. Wie viele Milliarden Euro das Paket die Länder in den nächsten Jahren unter dem Strich kosten wird, ist noch ungewiss. (dpa)

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