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HSH kostet Milliarden

KRISEN-BANK

Hamburg und Schleswig-Holstein haben für ihre HSH Nordbank in Brüssel eine Galgenfrist erwirkt. Nach einer Eckpunktevereinbarung, die die Länder am Montag mit der EU-Wettbewerbskommission getroffen haben, dürfen sie die Bank hübsch machen und verkaufen. Dafür haben sie zwei Jahre Zeit. Ihre Hoffnung ist, durch einen hohen Preis die Verluste zu drücken, die ihnen aus den faulen Krediten der Bank drohen. Findet sich kein Käufer, muss die Bank abgewickelt werden.

Die Vereinbarung vom Montag muss noch ausgearbeitet und von der EU, der Europäischen Zentralbank und den Parlamenten abgesegnet werden. Sie sieht vor, aus der Bank eine Holding-Gesellschaft zu machen, der die eigentliche Bank gehört. Der Bank wird gut die Hälfte ihrer faulen Kredite abgenommen: acht Milliarden Euro, davon bis zu 6,2 Milliarden durch die Länder.

Zudem wird die Prämie, die die Bank für die Garantien der Länder bezahlen muss, und die ihren Gewinn kräftig geschmälert hat, beinahe halbiert. Damit sieht die Ausgangsposition für die Bank gar nicht schlecht aus. Ohne alle Garantie- und Son­dereffekte und Altlasten hat sie im ersten Halbjahr 268 Millionen Euro verdient.

Doch selbst wenn sich ein Käufer findet, würden wohl „einige Milliarden übrig bleiben“, für die die Länder gerade stehen müssen, sagte Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD). Und für Schleswig-Holstein kommt noch ein Wermutstropfen dazu: Ein Käufer würde den Standort Kiel mit seinen 1.000 Arbeitsplätzen wohl schließen. KNÖ

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