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„Es geht natürlich nicht, dass der Staat sich darauf ausruht“

Christiane Schneider

67, ist Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft und dort stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken.

Allein schon wegen der Solidarität, die ja unverzichtbar ist, um die neu ankommenden Menschen in die Stadtgesellschaft aufzunehmen, ist die freiwillige Nothilfe großartig. Am Hamburger Hauptbahnhof versorgen Leute 24 Stunden am Tag Ankommende mit Essen, medizinischer Verpflegung, Schlafplätzen und geben ihnen überhaupt eine Orientierung.

All diese Dinge, die unbedingt gemacht werden müssen, beruhen im Moment auf solidarischer Arbeit. Da sind wir dann schon beim Kernproblem: Die staatlichen Strukturen sind ja teilweise zusammengebrochen, nicht nur bei der Unterkunft, sondern auch beim Umgang mit Flüchtlingen, wie das Totalversagen beim Baumarkt in Eidelstedt zeigt. Das geht so weit, dass Privatleute Babywindeln besorgen. Es geht natürlich nicht, dass der Staat sich darauf ausruht.

Natürlich können Leute, die unausgebildet auf traumatisierte Menschen treffen, auch Schaden anrichten. Eine, die als Redakteurin tätig ist, kann eine Sozialarbeiterin nicht ersetzen. Das sind alles zusätzliche Leistungen, die auch koordiniert werden sollten. So eine Vernetzung der Ehrenamtlichen gibt es bislang fast noch nicht. PROTOKOLL: LKA

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