: Trendsetter seit 25 Jahren
Fernsehen Das Festival Cologne Conference startet heute
Zur Ironie gehört ja, dass jene Serie, die das Image des vermeintlich für „neues“ Fernsehen stehenden Anbieters Netflix geprägt hat, im Prinzip alt ist. Lutz Hachmeister, Gründer der Cologne Conference, liegt etwas daran, der verbreiteten unhistorischen Serienrezeption entgegenzuwirken. Er verweist darauf, dass es hochklassige Serien auch schon in den 1960er Jahren gab. Mit „Kultnächten“ hat die Cologne Conference diesbezüglich immer wieder Nachhilfe im besten Sinne geleistet. In der frühen 1990er Jahren war es noch exotisch, TV-Produktionen – vor allem Serien – im Kino zu zeigen. Die Cologne Conference hat dazu beigetragen, das Genre aufzuwerten – und darf sich als Trendsetter fühlen. Die Berlinale hatte in diesem Jahr erstmals eine Reihe mit TV-Serien-Premieren im Programm.
Die aufmerksamkeitsökonomisch stärkste der sechs Cologne-Conference-Festivalreihen heißt „Top Ten“. Hier zeigen die Organisatoren die „zehn besten Produktionen der aktuellen internationalen Fernsehlandschaft“. Darunter sind in diesem Jahr drei aus Deutschland.
Zu den Charakteristika der Conference gehört es, durch Einladungen von Drehbuchautoren jene TV-Macher aufzuwerten, die hierzulande eher „im Dunkeln wirken“ (Hachmeister). Vor allem seien sie „radikal unterbezahlt“, das spüre man nicht zuletzt bei den Dialogen im deutschen Fernsehen. „Um gute Dialoge schreiben zu können, muss man sich in Milieus begeben und recherchieren“, sagt Hachmeister. René Martens
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