: Die Macht in den Städten
PHILOSOPHINNEN-Tage
Was hat die Philosophin Hannah Arendt mit Städten zu tun? Eigentlich nichts. „Arendt war keine Stadtplanerin“, muss auch Franziska Martinsen zugeben. Die Politikwissenschaftlerin der Uni Hannover organisiert ehrenamtlich die Hannah-Arendt-Tage. Die öffentliche Veranstaltung, dieses Jahr unter dem Motto „Alle Macht den Städten?“, soll aber im Geiste Arendts politische Strukturen reflektieren. So zumindest die Idee der Stadt Hannover, die diese Reihe bereits seit 1998 ausrichtet.
Namensgeberin der Veranstaltung ist die Philosophin Hannah Arendt, die 1906 in Hannover-Linden geboren wurde. Bekannt wurde Arendt vor allem durch ihr Buch „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen“, das auf einer Serie von Artikeln basiert, die sie 1961 als Berichterstatterin für The New Yorkerüber den Prozess gegen den früheren SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann schrieb. „Wir schmücken uns natürlich schon ein bisschen mit ihrem Namen“, räumt Martinsen ein.
Vom 9. bis zum 10. Oktober treffen Wissenschaftler wie der US-amerikanische Politologe Benjamin Barber im Schloss Herrenhausen auf Politiker wie die Frankfurter Ex-Bürgermeisterin Petra Roth (CDU). Barber, der den Ex-US-Präsidenten Bill Clinton beraten hat, stellt sein Buch „If Mayors Rule the World“ vor. Ja, was wäre, wenn Bürgermeister die Welt regieren?
Städte müssten sich heute sowieso mit den drängendsten Problemen unserer Zeit – zum Beispiel Terrorismus, Migration, Klimawandel – auseinandersetzen, schreibt Barber. Nationalstaaten seien überholt und könnten diese Aufgaben nicht mehr lösen. Deshalb sollten die Städte die Kompetenzen bekommen, sie zu lösen. Das hören Kommunalpolitiker sicher gern. AWE
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen