piwik no script img

Problemlösung angeboten

Unterkunft Saga will doppelt so viele Wohnungen bauen, um die vielen Flüchtlinge unterzubringen

Das städtische Wohnungsunternehmen Saga/GWG hat vorgeschlagen, bis zum Frühjahr eine „strukturierte Vorgehensweise“ zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zu entwickeln. Die Saga sei bereit, ihren Teil beizutragen, um den „Grad an Überforderung“ abzumildern, sagte der scheidende Vorstandssprecher Lutz Basse am Freitag vor Journalisten. Statt wie bisher 1.000 werde die Saga künftig jedes Jahr 2.000 Wohnungen bauen.

Das setze aber voraus, dass das Baurecht erleichtert und Grundstücke bereitgestellt werden, ergänzte sein designierter Nachfolger Thomas Krebs. Basse verwies darauf, dass 2011 nur 1.500 Flüchtlinge nach Hamburg gekommen seien, im vergangenen Jahr aber schon 6.600. In diesem Jahr waren bis August schon mehr als 9.300 Menschen unterzubringen.

Die Saga sei besonders kompetent, an der Lösung des Unterbringungsproblems mitzuwirken, sagte Basse, denn die Hälfte ihrer Mieter seien Migranten. Ein Viertel seiner Wohnungen vergebe die Saga an vordringlich Suchende. Zurzeit versuche die Saga außerdem, Flüchtlinge in den Pförtnerlogen ihrer Hochhäuser einzusetzen. Ihre Geschäftsstellen stellten Beziehungen her zwischen Flüchtlingscamps und Wohngebieten. Zudem plane sie, Flüchtlingslotsen einzustellen.

„Die Saga hat immer die höchste Last getragen“, sagte Basse. Allerdings seien die Grenzen ihrer Belastung erreicht, da sie ja auch nicht die Menschen mit geringem Einkommen ohne Förderanspruch und eine gesunde soziale Mischung aus dem Blick verlieren dürfe.

Die Saga habe aber genügend Ressourcen, um mehr zu bauen. Knapp seien sie in der Bauwirtschaft. „Es wird teuer für alle Beteiligten“, sagte Krebs. Um die Nachfrage zu bedienen, müssten neue Baugebiete erschlossen werden, in denen auch Reihenhäuser errichtet werden sollten. Dabei müsse auch über Kleingärten geredet werden. „Das sind auch Häuser“, sagte Basse. Gernot Knödler

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen