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„Gewalttat bleibt Gewalttat“

VALENTIN Bremens Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen linken Werder-Fan. Seit Juli in U-Haft

Wegen mehrerer Gewaltdelikte hat die Staatsanwaltschaft Bremen Anklage gegen einen linken Werder-Ultra erhoben: Dem 21-Jährigen würden sieben Fälle von gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen, die er zusammen mit anderen begangen haben soll, sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag.

Nach dem Bundesliga-Spiel gegen den Hamburger SV im April soll der Mann zusammen mit acht weiteren Werder-Ultras einem rechten Hooligan mehrfach gegen den Kopf getreten haben. Bei dem Übergriff wurde dem Opfer auch ein elf Kilo schwerer Blumenkübel an den Kopf geworden, der Mann wurde verletzt. In einem anderen Fall soll der junge Bremer bei einer NPD-Demonstration am 1. Mai 2014 in Rostock einen faustgroßen Stein in die Menge geworfen haben, ein Journalist wurde verletzt.

Der Angeklagte sitzt sei dem 1. Juli in Untersuchungshaft. Seitdem gab es zahlreiche Solidaritätsaktionen, ein Spendenkonto wurde eingerichtet. Auch die Jusos und die Grüne Jugend in Niedersachsen und Bremen forderten die Freilassung des Mannes. Der Bremer Juso-Vorsitzende David Ittekkot hatte kritisiert, dass die Polizei ausgerechnet die Menschen verfolge und wegsperre, die sich gegen gewalttätige Nazis und Hooligans selbst verteidigen müssten.

„Gewalttat bleibt Gewalttat“, sagte dagegen der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, „ob sie von links oder rechts begangen wird.“  (dpa)

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