piwik no script img

Qualität gibt es nicht ohne die Patienten

Krankenhaus Diskussion über ein Gesetz, das künftig adäquate Versorgung gewährleisten soll

Wie soll sie aussehen, die Krankenhauslandschaft der Zukunft? Geht es nach der Bundesregierung, dann bleibt eine „qualitativ hochwertige und patientengerechte Versorgung“ unverzichtbar. Das ambitionierte Ziel soll mit dem aktuellen Entwurf des neuen „Krankenhausstrukturgesetzes“ ein Stück näher rücken. Die anthroposophische Medizin begrüßt diesen Ansatz und hat sich mit einer eigenen Stellungnahme in das Gesetzesverfahren eingebracht. Darin wird gefordert, mit einer patientengerechten Versorgung Ernst zu machen und die Patienten an der Qualitätsentwicklung zu beteiligen.

„Wir nehmen die Bundesregierung beim Wort, die sich für eine patientengerechte Versorgung ausspricht. Das heißt konkret, dass die Entwicklung von Qualitätszielen und -indikatoren nicht nur in der Hand von Experten liegen darf. Die Patienten müssen gleichberechtigt beteiligt werden“, fordert Mat­thias Girke, Vorstandsmitglied im Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland. Konkret empfiehlt die Anthroposophische Medizin, eigene Indikatoren für die Qualität aus Sicht der Patienten zu entwickeln und den Patientenvertretern dafür ein Stimmrecht einzuräumen: „Darüber hinaus halten wir es für sinnvoll, bundesweit Patientenfürsprecher an jedem Krankenhaus zu installieren und diese Fürsprecher in die Qualitätsentwicklung vor Ort einzubeziehen“, so Girke weiter.

Bisher sieht der Gesetzes­entwurf zu diesem Thema allerdings noch keinerlei Regelungen vor. Damit werde eine wichtige Chance vergeben, die Patienten in die überfällige Diskussion über die Qualität der medizinischen Versorgung endlich stärker einzubinden, kritisieren die anthroposophischen Mediziner. International sei Kommunikation auf Augenhöhe längst Standard.

„Soll die Entwicklung einer ‚patientengerechten Versorgung‘ kein reines Lippenbekenntnis bleiben, müssen die Patienten an dieser Debatte beteiligt werden. Erst wenn ihre Präferenzen berücksichtigt werden, wird es gelingen, eine sinnvolle Definition von Qualität für die medizinische Versorgung zu etablieren“, betont in diesem Zusammenhang Peter Zimmermann vom Verband Anthroposophischer Kliniken. AW

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen