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Stop and Go auf Europas Gleisen

Flüchtlinge Brüssel kritisiert Dänemark, weil es Grenzen schloss, um Flüchtlinge aufzuhalten. Österreich stoppt Zugverkehr nach Ungarn

BRÜSSEL/KOPENHAGEN/WIEN afp/dpa/taz | Nach der vorübergehenden Einstellung des Zugverkehrs zwischen Dänemark und Deutschland hat die EU-Kommission die Mitgliedstaaten aufgefordert, von einseitigen Maßnahmen in der Flüchtlingskrise abzusehen. „Das ist eine Flüchtlingskrise, die alle Mitgliedstaaten betrifft, und es ist nicht die Zeit für individuelles und isoliertes Handeln“, sagte eine Kommissionssprecherin am Donnerstag in Brüssel. Nötig sei vielmehr eine „abgestimmte, europäische Antwort“. Die EU könne nur funktionieren, „wenn alle Mitgliedstaaten sich an die Regeln halten“.

Dänemark hatte wegen des großer Flüchtlingszahlen den Zugverkehr von und nach Deutschland am Mittwoch gestoppt. Im dänischen Rödby saßen in zwei Zügen rund 340 Flüchtlinge stundenlang fest. In der Nacht zum Donnerstag willigten etwa hundert von ihnen ein, in Dänemark zu bleiben und sich dort registrieren zu lassen. Die übrigen durften schließlich unbehelligt aussteigen. Derweil hat Österreich am Donnerstag den Zugverkehr zum Nachbarland Ungarn eingestellt. Die österreichische Bahngesellschaft ÖBB begründete den Schritt mit einer „massiven Überlastung“ des Zugverkehrs durch Flüchtlinge aus Ungarn. Im Budapester Ostbahnhof warteten mehrere hundert, meist aus Syrien geflüchtete Menschen vergeblich auf eine Ausreisemöglichkeit.

taz.fluchthilfe

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