: Heftige Angriffe auf die Hauptstadt Sanaa
JEMEN Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition stockt ihre Bodentruppen auf.
In den vergangenen Wochen wurden bereits Bodentruppen nach Jemen verlegt. Am Dienstagabend kamen nach Angaben aus Sicherheitskreisen 800 ägyptische Soldaten in vier Einheiten mit jeweils 150 bis 200 Mann sowie Panzer und Transporter dort an.
Nach jemenitischen Angaben sind rund 2.000 Soldaten aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar in dem Land. Der Fernsehsender Al-Dschasira berichtete dagegen, mindestens 10.000 ausländische Soldaten seien in den Jemen verlegt worden.
Die arabische Allianz unterstützt den von den Rebellen gestürzten früheren Präsidenten Jemens, Abed Rabbo Mansur Hadi, der sich im Zuge der Kämpfe nach Saudi-Arabien abgesetzt hatte. Der Bürgerkrieg ist zugleich ein Stellvertreterkrieg zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran. Das sunnitisch-arabische Bündnis wirft dem Iran vor, die schiitischen Rebellen zu unterstützen. Die Aufständischen bestreiten dies und sehen sich als Kämpfer gegen eine korrupte Regierung im Jemen.
In Berlin warnte die Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth angesichts der Eskalation des Bürgerkrieges im Jemen vor einem weiteren Flüchtlingsdrama. Neues Flüchtlingselend und humanitäre Katastrophen im Jemen, am Horn von Afrika und auch am Mittelmeer seien akut zu befürchten, sagte die Grünen-Politikerin. „Dass Menschen vor dem Krieg im Jemen über das Rote Meer ins bettelarme und bürgerkriegsgeplagte Horn von Afrika fliehen, zeigt, wie aussichtslos die Situation für die Jemeniten ist.“ Der Jemen hat 24 Millionen Einwohner und damit zwei Millionen mehr als Syrien vor dem Beginn des dortigen Bürgerkrieges..
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