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Gestrandet am Gleis

FLUCHT-STOPP

Dänemark zeigte in dieser Woche eindrucksvoll, was es von Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit hält: Das Land schloss die Grenzen vor Tausenden Flüchtlingen, stoppte Züge und Fähren, um die Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Kriegsschauplätzen fernzuhalten. Die wollen zumeist nicht einmal im Königreich bleiben, sondern weiter: ins – zurzeit noch – freundlichere Schweden.

Das nahmen die Dänen zum Anlass, Geflüchtete kurzerhand zurück über die Grenze zu schicken nach Schleswig-Holstein. Wer kein Asyl stellen wolle, so die dänische Sicht, halte sich illegal im Land auf. Das führt nach der brutalen Logik des Dublin-Abkommens zur sofortigen Ausweisung.

Es war eine Woche der Extreme: Hunderte kampierten in Bahnhöfen und an Gleisen, hastig wurden Notunterkünfte freigemacht. Zu Fuß machten Menschen sich auf den Weg, entlang der Autobahnen, quer durch Dänemark. Am Mittwoch kappte Dänemark die Zugverbindungen nach Deutschland, und als in Flensburg die Züge wieder rollten, nahmen die Fähren von Fehmarn noch keine Waggons an Bord; Flüchtlinge versuchten, über Kiel und Rostock per Schiff nach Schweden zu gelangen.

Die Abschottung sei nicht von der Politik angewiesen worden, sagte der dänische Polizeichef vor der Presse: Die Kollegen vor Ort hätten entschieden. Mag sein. Bei den Wahlen für das Kopenhagener Parlament verlor im Juni der Mitte-Links-Block seine Mehrheit. Die rechtspopulistsche „Volkspartei“ dagegen verdoppelte ihren Stimmenanteil auf fast 20 Prozent. Ihre zentrale Forderung: Einwanderung komplett stoppen. EST

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