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Bärgida spaltet sich

NAZIS Demonstranten wollen nach Prenzlauer Berg – und streiten sich ums Original

Monatelang waren sie fast unbemerkt marschiert, jetzt machen die rechten DemonstrantInnen von Bärgida doch wieder Schlagzeilen: Nachdem es den GegendemonstrantInnen am letzten Montag gelungen war, die Demonstration des Berliner Pegida-Ablegers zu verhindern, kündigte dieser für den gestrigen Montagabend einen „Strategiewechsel“ an. Statt wie gewohnt am Hauptbahnhof loszulaufen, mobilisierte die Gruppe „Bärgida Pegida Berlin“ auf ihrer Facebookseite für einen Aufmarsch, der vom Alexanderplatz bis zum Velodrom an der Landsberger Allee führen sollte. Eine Anmeldung lag vor.

Neue Taktik

Allerdings stehen die selbsternannten Patrioten offenbar nicht geschlossen hinter dieser neuen Taktik: Die Seite „Bärgida Verein“, die in den letzten Monaten für die immer montags stattfindenden Demonstrationen mobilisiert hatte, distanzierte sich von „Bärgida Pegida Berlin“, auch die „Bärgida Supporters“ warnten am Montag auf ihrer Seite vor einer „Spaltung“ und erklärten, Bärgida sei eine „geschützte Marke“. Aus der Liste der „Offiziellen Pegida Seite“, die vom Dresdener Pegida-Spektrum um Lutz Bachmann betrieben wird, ist die Bärgida-Seite schon länger gestrichen. Gut möglich, dass die stark von betrunkenen Hooligans und organisierten Rechtsextremen geprägte Außenwirkung der Berliner Demo dafür verantwortlich ist – ob der neue Aufmarsch in Prenzlauer Berg ein anderes Bild zu vermitteln vermochte, war bis Redaktionsschluss noch unklar.

Für Montagnachmittag hatte unterdessen die NPD zu einer Demonstration in Pankow aufgerufen. Nach Polizeiangaben fanden sich bis zum Abend lediglich 11 Teilnehmer ein. Gegen die Veranstaltung demonstrierten rund 70 Menschen. MGU

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