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Mit amtlichen Kräften

ASYL I Die Koordinierung der ehrenamtlichen Hilfe vor dem Lageso durch Profis läuft an

Bei der Suche nach geeigneten Gebäuden für die Verlagerung von Abteilungen der Flüchtlingserstaufnahmestelle des Lageso (Landesamt für Gesundheit und Soziales) werden auch Teile des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Betracht gezogen. Das bestätigte die Sprecherin der zuständigen Sozialverwaltung am Samstag. Welche Bauten für die Verwendung geprüft würden, sagte sie nicht. Auch die frühere Zentrale der einstigen Landesbank Berlin (LBB) in Wilmersdorf ist für eine Nutzung als Lageso-Außenstelle im Gespräch. Gesucht werden Gebäude mit Wartebereichen und Schaltern, um die völlig überlaufene Flüchtlingserstanlaufstelle in der Turmstraße zu entlasten.

Die ehrenamtlichen HelferInnen, die seit Wochen wartende Flüchtlinge vor dem Lageso mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe versorgen, meldeten ebenfalls am Samstag, dass die Koordinierung der Hilfstätigkeiten nun von hauptamtlichen Kräften, unter anderem der Caritas, den Johannitern und der Berliner Ärztekammer, übernommen wird. Ehrenamtliche Hilfe und Spenden sind weiterhin willkommen. Eine aktuelle Bedarfsliste findet sich im Internet unter moabit-hilft.com/bedarfsliste.

„Studium „nicht gestattet“

Dem vor knapp zwei Wochen im neuen Flüchtlingskonzept verkündeten Beschluss des Senats, Asylsuchenden die Aufnahme eines Studiums zu ermöglichen, macht nach einem Bericht der Berliner Zeitung nun Innensenator Frank Henkel (CDU) einen Strich durch die Rechnung. Der wolle, dass die Ausländerbehörde weiter prinzipiell den Stempel „Studium nicht gestattet“ benutzt, berichtete die Zeitung am Freitag. Studieren dürfen solle nur, wer seinen Lebensunterhalt selbst bestreite. Bei der Senatssitzung am Dienstag vor zwei Wochen, die das Flüchtlingskonzept verabschiedete, hatte Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) den Innensenator vertreten, der im Urlaub weilte. Alke Wierth

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