: POLITIK
PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Am Donnerstag wird der Film „Die Arier“ von Mo Asumang in der Zielona Gora (Grünberger Straße 73, 18 Uhr) gezeigt. Die Afrodeutsche Mo Asumang hat sich darin auf die Suche nach dem „Herrenmenschen“ begeben und begegnet unter anderem feixenden Burschenschaftlern, die nicht recht sagen können, was ein Deutscher ist, die aber sehr wohl wissen, dass Mo Asumang keine Deutsche sein kann. Die Gesichter der von ihr befragten Rassisten machen dabei tatsächlich enorm Angst, gerade wegen der in ihr wirkenden Blödheit. Asumang zeigt dumme Kerls, die sich selbst für schlau halten, im Fall der Burschenschaftler sogar für gebildet, und deren Stumpfsinn ihre Gewalttätigkeit nicht im Geringsten hemmt, im Gegenteil. Ein Horrorfilm!
Am Sonntag wird im La Casa (Wurzener Straße 6, 14 Uhr) das fünfte Rand.Gestalten-Festival eröffnet, durch den Hellersdorf ein bisschen bunter und schöner werden soll. Es gibt Infos und Unterhaltung, die Bands Yansn, Carmel Zoum, Matondo, Haszcara, Gipsy & K.Flow, Filou, Gadgeto Mobil sowie Lady Lazy werden aufspielen, es darf getanzt werden. Und natürlich sind, was ja selten genug ist in Hellersdorf, Flüchtlinge herzlich willkommen!
Am Sonntag dann wird im Drugstore (Potsdamer Straße 180, 17 Uhr) über die aktuelle Situation des Drugstores und der ihr zugehörigen Potse informiert. Denn bekanntlich steht Berlins ältestes selbstverwaltetes Jugendzentrum vor der Schließung! Und selbstredend ist es mal wieder eine außergewöhnliche Mieterhöhung, die das Ende des Ladens bringt. Der Bezirk Schöneberg bedauert das selbstverständlich irgendwie und lässt seine Krokodilstränen laufen, macht jedoch ansonsten auch nichts, um das JZ zu retten. Wie hätte es auch anders sein können!
Am Mittwoch schließlich lädt die Gruppe NoWar in das Café Commune (Reichenberger Straße 157, 19 Uhr), um nachdrücklich vor der Bundesakademie für Sicherheitspolitik zu warnen, in der die Gruppe den zentralen Thinktank der Bundesregierung für Sicherheitsfragen ausfindig gemacht hat.
Die Veranstalter_innen sagen deshalb über sie: „Die BAKS wurde vom Bundessicherheitsrat initiiert, dessen Haupttätigkeit in der Genehmigung von Rüstungsexporten besteht. Entsprechend groß ist der Einfluss von Lobbyist*innen der Rüstungsindustrie. Jedes Jahr im Herbst findet das Deutsche Forum für Sicherheitspolitik als zentrale Veranstaltung statt. Die Tätigkeit der BAKS ist strategischer Teil der Militarisierung der Gesellschaft.“ Dem wollen sie nun entgegentreten und dies laut ihrer Ansage mit einer noch zu entwickelnden „praktischen Kritik“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen