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Prügel-Polizist unter Kinderporno-Verdacht

RAZZIA Ermittler haben bei dem Beamten der Bundespolizei verdächtige Dateien entdeckt, der Flüchtlinge in Hannover misshandelt haben soll. Nun prüft die Staatsanwaltschaft die Bilder

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihre Ermittlungen gegen jenen Bundespolizisten ausgeweitet, der in Verdacht steht, in den Räumen bei der Bundespolizei am Hauptbahnhof der niedersächsischen Hauptstadt mehrere Flüchtlinge misshandelt zu haben. Es bestehe nunmehr der Verdacht, dass der Bundespolizist auch im Besitz von Kinderpornografie gewesen sei. „Bei der Durchsuchungen der Privaträume des Mannes wurde ein Datenträger gefunden, auf dem sich kinderpornografisches Material befinden könnte“, bestätigte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge am Wochenende dem Norddeutschen Rundfunk.

Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren gegen den Beamten sei eingeleitet worden. „Es muss nun geprüft werden, ob der Datenträger dem Beschuldigten zuzuordnen ist und ob es sich tatsächlich um kinderpornografisches Material handelt“, so Klinge weiter. Diese Prüfung werde einige Zeit in Anspruch nehmen.

Anfang Mai hatten Bundespolizisten Anzeige gegen den Kollegen erstattet. Er soll Migranten schwer misshandelt haben, während diese sich in Polizeigewahrsam befanden. In Kurznachrichten habe er sich dann seiner Taten gebrüstet. Ein marokkanischer Flüchtling hatte bestätigt, dass er in einer Arrestzelle der Bahnhofswache Opfer von Misshandlungen geworden ist. Nach dem mutmaßlichen Opfer sucht die Staatsanwaltschaft noch.

Bereits im März soll der Beschuldigte zudem einen 19-jährigen Afghanen in der Wache geschlagen und an den Fußfesseln durch die Zelle geschleift haben.

Mitte Mai war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Beamten wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt. Nach NDR-Recherchen soll der Polizist zudem seine Dienstwaffe gezogen, ihren Lauf einem Kollegen an die Schläfe gehalten und ihn zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben.  (dpa/taz)

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