: Russland bekommt sein finnisches Atomkraftwerk
Ursprünglich hatte es der deutsche Energiekonzern Eon bauen wollen. Als dieser ausstieg, übernahm Rosatom. Den Deal wollte das finnische Parlament aber nur genehmigen, wenn 60 Prozent der Anteile an dem AKW von Investoren aus Finnland und der EU gehalten werden. Rosatom präsentierte eine winzige kroatische Solarfirma, die auf einen Praktikanten und einen Studenten eingetragen war. Das konnte Helsinki nicht akzeptieren, Wirtschaftsminister Ollie Rehn setzte eine neue Frist bis 6. August. .
Pünktlich zu diesem Termin zeichnete nun Fortum den noch fehlenden einheimischen Anteil. Dass überhaupt noch ein AKW gebraucht wird, begründete Rehn damit, dass Finnland Atomenergie vorläufig als „Brückentechnologie“ brauche, um von fossilen Energieträgern unabhängiger zu werden.
Noch vor 10 Monaten hatte der gleiche Rehn – damals als Europaparlamentarier – die Pläne verurteilt. Er kritisierte die zweifelhafte Zusammenarbeit mit Russland und betonte, dass Finnland lieber auf erneuerbare Energien setzen solle.
Fortum-Chef Timo Karttinen sagte, sein Unternehmen steige „aus gesamtgesellschaftlicher Verantwortung“ ein und weil man an guter Zusammenarbeit mit Russland interessiert sei.
Dort hält Fortum bereits Anteile an Wasserkraftwerken. Und offenbar ist dem Konzern als Gegenleistung für seinen Beitrag zur Rettung des Rosatom-Projekt eine Aufstockung dieser Anteile in Aussicht gestellt worden.
Rehn war vor zwei Wochen nach Moskau gereist, um mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Arkadi Dworkowitsch den Rosatom-Deal und das Gegengeschäft zu erörtern. Reinhard Wolff
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