: Blaualgen im Badesee
Umwelt Nabu kritisiert besorgniserregende Gewässerzustände im Norden
Die Wärme lockt zum Baden, doch das Wasser schreckt ab: Es sieht aus wie Spinatsuppe; obenauf treiben kleine und größere blaue Placken mit weißen Fäden - Blaualgen. Sie können mit den gestiegenen Wassertemperaturen zunehmend das Badevergnügen in Binnenseen trüben. Die Seen in Schleswig-Holstein seien in einem schlechten Zustand, kritisierte am Mittwoch der Naturschutzverband Nabu. Auf vermehrt auftretende Blaualgen im Prüßsee wies der Kreis Herzogtum Lauenburg für eine Badestelle in Güster hin.
Als weiteres Beispiel nannte der Nabu den Lanker See im Kreis Plön, der mit Nährstoffen überfrachtet sei. Das Wasser sei eingetrübt, aber am Dienstag entnommene Proben erforderten noch kein Badeverbot, sagte Kreissprecher Björn Demmin der Deutschen Presse-Agentur. Aus anderen der 80 Seen im Kreis seien noch keine größeren Blaualgen-Konzentrationen bekanntgeworden. Auch die Kreise Ostholstein und Rendsburg-Eckernförde meldeten auf Anfrage vorerst Fehlanzeige. Wegen der anhaltenden Wärme kann sich dies aber ändern.
„Blaualgen sind gerade für Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut gefährlich durch ihre Allergien auslösenden Reizungen“, sagte Nabu-Wasserexperte Carsten Pusch. „Die Algen selber produzieren Giftstoffe, also sollten Kinder Wasser nicht schlucken.“
Der Kreis Herzogtum Lauenburg wies auch auf vermehrt auftretende Saugwürmerlarven hin, sogenannte Zerkarien. Sie bilden sich in Gewässern mit starkem Wasservogel- und Wasserschneckenbesatz. Die mikroskopisch kleinen Larven werden bei hohen Wassertemperaturen von den Wasserschnecken ausgeschieden. Auf der Suche nach ihrem Hauptwirt, dringen sie auch in die Haut von Menschen ein, wo sie absterben. Betroffene bekommen mit rote Flecken und Quaddeln. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen