Kapitulation in Nordafghanistan: Taliban übernehmen Polizeistation
Über hundert Polizisten haben sich den Taliban ergeben. Sie überlassen den islamistischen Rebellen damit ihre Waffen und die Kontrolle einer Polizeibasis.
Die Polizisten hatten demnach eigentlich genügend Munition, um drei Monate lang zu kämpfen. Der Vizegouverneur der Provinz, Gul Mohammad Bedar, sprach von einem „schweren Verrat“ und kündigte Ermittlungen an.
Laut dem Polizeichef wurden die Polizisten von den Taliban kurzzeitig festgehalten, dann aber allesamt freigelassen. Einige von ihnen warfen ihrem Kommandeur vor, ein Abkommen mit den Aufständischen geschlossen und sie damit verraten zu haben. Der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte, die Polizisten hätten sich verpflichten müssen, sich nicht mehr der Regierung in Kabul anzuschließen.
Der Vorfall ist der schwerste Schlag für die afghanischen Sicherheitskräfte seit dem Ende der Nato-Kampfmission im Dezember. Zwar führen Vertreter der afghanischen Regierung und der Taliban seit Anfang Juli direkte Friedensgespräche, doch hält das die radikalislamische Rebellenmiliz nicht von weiteren Angriffen und Anschlägen ab.
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