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Künftig gibts auch in Spanien die Ehe erst ab 16 Jahren

Spanien In den vergangenen zehn Jahren waren 342 Mädchen und Jungen bei der Hochzeit jünger

MADRID ap/taz | Die Ehe mit vierzehn Jahren ist in Spanien passé. Am Donnerstag trat das neue gesetzliche Mindestalter von 16 Jahren in Kraft. Mit diesem Schritt passt sich Spanien an die Gesetzgebung in anderen EU-Ländern an und folgt zugleich Empfehlungen der UN sowie Kinderschutzorganisationen.

Es sei sinnvoll, die spanische Regelung an die anderer Länder anzupassen, sagte die Ministerin für Gesundheit und Sozialpolitik, Leire Pajín. Bisher dürfen in Spanien Jugendliche mit 14 oder 15 Jahren heiraten, wenn ein Familienrichter die Erlaubnis gibt. Der Richter muss dazu die Brautleute und deren Eltern anhören.

In den vergangenen zehn Jahren heirateten in Spanien 342 Jungen und Mädchen im Alter von 14 oder 15 Jahren. Die Regierung befürchtet, dass sich hinter solchen Eheschließungen in manchen Fällen sexueller Missbrauch von Minderjährigen verbirgt.

In den meisten EU-Ländern liegt das Mindestalter für eine Heirat bei 16 Jahren. Spanien erhöhte kürzlich auch das Mindestalter für einvernehmliche sexuelle Beziehungen von 13 auf 16 Jahre.

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