: „Verstehbar und lebbar“
BUDDELN Vor dem Kebap-Energiebunker startet eine Filmreihe übers gemeinschaftliche Gärtnern
taz: Frau Breitenfeld, warum starten Sie heute vom Projekt Kebap-Energiebunker aus eine Filmreihe?
Heike Breitenfeld:Es ist der Versuch jetzt vor Ort eine regelmäßige Veranstaltung zu etablieren. So soll es auch später im Bunker sein.
Der Film heißt „Eine andere Welt ist pflanzbar“. Haben alle Filme mit Gemeinschaftsgärten zu tun?
Nicht alle. Es sind aber alles Filme, die um Themen kreisen, die Kebap am Herzen liegen: Garten, Saatgut, aber auch Lebensmittel. Der zweite Film wird „Sammlerin und Sammler“ von Agnes Varda sein. Das ist mein Lieblingsfilm und ein großes Werk der Filmkunst, ein früher Film, der mit Lebensmittelrettung zu tun hat. Es ist mir ein Anliegen, die Themen so mit künstlerischen Zugängen zu verbinden und sie gemeinsam mit Leuten zu sehen, die sie nicht kennen.
Was ist eigentlich dieses Kebap-Mobil, in dem die Filme gezeigt werden?
Das ist unser fester Standort vor Ort, den wir gerade Dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne erwerben konnten. Ein multiflexibler Anhänger, aus dem wir alles machen können: Das ist unser Lager, unsere Küche und unser Vorführraum, den wir auch überdachen und so auch Filme bei schlechtem Wetter zeigen können. Das Mobil ist unser fester Anlaufort, mit dem wir unser Projekt schon bevor wir in den Bunker ziehen, verstehbar, lebbar und anschaulich machen.
Ist der Plan, mit dem Projekt in den ehemaligen Hochbunker in der Schomburger Straße zu ziehen, in trockenen Tüchern?
Nein, wir sind dabei, den ersten Teil einer Machbarkeitsstudie abzuschließen. Damit werden wir dann in die nächste Runde gehen. Der Bezirk hat gesagt, wenn das machbar ist, soll es einen zweiten Teil geben, der sich mit den architektonischen Gegebenheiten und der Nutzung auseinandersetzt. Dafür waren vom Bezirk schon Mittel zugesagt.
Was passiert im Bunker?
Wir wollen einen großen Ort des Teilens machen, in dem genossenschaftlich Energie produziert wird. Das ist als dezentrales Projekt ein wesentlicher Teil der Energiewende. Das Ganze verbinden wir mit einer kulturellen Nutzung, die künstlerische Produktion und gemeinsames Kochen, Open-Source-Werkstätten und einen Dachgarten einbezieht. Die Filme haben auch alle mit dieser Grundthematik zu tun.Interview: Lena Kaiser
Start des Filmclubs: 20 Uhr Hochbunker, Schomburger Straße 6–8
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