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„In die Stadt verliebt“

FOTOGRAFIE Das Institut Français zeigt eine Ausstellung über die syrische Stadt Aleppo

Kerstin Witges

31, arbeitet als Kulturassistentin am Institut Français in Bremen.

taz: Frau Witges, wie passen Aleppo und Heiterkeit zusammen?

Kerstin Witges: In der Ausstellung wird die syrische Hauptstadt Aleppo anhand verschiedener Fotografien dargestellt. Der Titel „Alep, ou la sérénité retrouvée“ bedeutet übersetzt „Aleppo, oder die wiedergefundene Heiterkeit“. Die Bilder entstanden 2010, also zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg. Daher würde der Name heute nicht mehr passen. Die Fotografien sind zudem alle in der Nacht aufgenommen sowie schwarz-weiß, was die Neutralität der Bilder verdeutlichen soll.

Wie kommt die Ausstellung an?

Die Ausstellung fanden die Besucher sehr gut und interessant. Wir hatten unerwartet viele Gäste. Gezeigt wurde die Ausstellung im Rahmen des Themenprogramms „Frankreich blickt nach Syrien“, wo wir viele Begleitveranstaltungen hatten, welche natürlich auch Publikum anzog. Da die Bilder schwarz-weiß sind, konnten viele Besucher direkt in die Bilder eintauchen und versteckte Elemente in diesen entdecken.

Warum zeigt das Institut Français gerade eine Ausstellung über Aleppo?

Aufgrund der Aktualität des Themas wollte der Direktor des Instituts etwas zu Syrien veranstalten. Auch in Bremen spielt die Thematik eine große Rolle und im Alltag wird oft über die Situation in Syrien debattiert. Bei der Auseinandersetzung wollten wir dabei mit einem spezifischen französischen Blick an die Sache herangehen.

Wer ist der Fotograf?

Der Urheber der Bilder ist Alain Ceccaroli, ein französischer Fotograf, der 1945 in Rabat, in Marokko, geboren wurde und seit 1981 professionell fotografiert. Er sagt, dass er schon immer im Mittelmeerraum gelebt und gearbeitet hätte und sich für diese Gegend begeistere. Nach Syrien kam er 2010 aufgrund einer Ausstellung und hatte sich seitdem in die Stadt verliebt.

Interview: Thomas Kreutz

9 bis 18 Uhr, Contrescarpe 19

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