Kampf um Hamburg-Sylt

Zugverkehr Unterlegene Bieter für lukrative Bahnverbindung wehren sich gegen Vergabe

Der Wettbewerb um die Bahnverbindung Hamburg-Sylt ist noch nicht entschieden. Die beiden unterlegenen Bieter – Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und Abellio – haben bei der Vergabekammer Schleswig-Holstein Widerspruch eingelegt. Die Kammer soll prüfen, ob der Zuschlag zu Recht der Bahn-Tochter DB Regio erteilt worden ist.

Vor zwei Wochen hatten die zuständigen Ausschüsse des schleswig-holsteinischen Landtages im Zuge einer Neuausschreibung entschieden, die Verbindung in Zukunft von der DB Regio betreiben zu lassen. Zurzeit organisiert die Nord-Ostseebahn den Zugverkehr auf der 238 Kilometer langen Strecke, auf der täglich 18.000 Fahrgäste unterwegs sind.

Für die Vergabe an die DB Regio hatten sich der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (Nah-SH) und auch Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) ausgesprochen. Wie aus dem Landtag verlautete, soll das Angebot der Bahn-Tochter das günstigste gewesen sein. Das Land spare dadurch mehrere Millionen Euro pro Jahr.

Nah-SH-Geschäftsführer Berhard Wewers bezeichnete die Nachprüfungsanträge der NOB und Abellios als wenig überraschend. Das sei bei derartigen Ausschreibungen üblich. „Die Bieter stecken immerhin viel Zeit und Geld in die Erstellung ihrer Angebote“, sagte Wewers.

Die neue Vergabeperiode beginnt im Dezember 2016. Ab dann sollen im Sommer morgens und abends zusätzlich jeweils zwei Sprinterzüge fahren, die 20 Minuten weniger für die Strecke brauchen. knö