piwik no script img

Debatte LinksruckKein Ruck geht durchs Land

Kommentar von Wolfgang Storz

Was soll das Gerede, Deutschland bewege sich nach links? Die Wähler wollen das System der Bundesrepublik nicht überwinden, sondern eine gerechte Teilhabe an ihm erreichen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • N
    Newdealer

    Ein Kommentar, der zu dem gestrigen 75. Jahrestag der Amtseinführung von US-Präsident Roosevelt und seinem "New Deal" passt, besonders die folgende Passage: "Linke Politik ist das nicht: die Zerschlagung der Bankenmacht und der Energie-Oligopole, mehr Demokratie in Betrieben, die Umverteilung von Vermögen von oben nach unten, die rigide Besteuerung von Erbschaften, Aktiengewinnen, Spitzeneinkommen, eine gute öffentliche Infrastruktur in vielfältigen öffentlichen Besitzverhältnissen, einen neuen Sozialstaat, der großzügige Hilfe, Selbsthilfe und Emanzipation gleichermaßen verbindet."

     

    Das würde sicher auch Rentner Dombrowski gefallen, der Kunstfigur des Kabarettisten Georg Schramm. Der erinnerte gestern Abend in der ZDF-Sendung "Neues aus der Anstalt" an das New-Deal-Jubiläum und daran, dass es sich bei Roosevelt keineswegs um einen Sozialisten, sondern um einen "aufrechten Demokraten" gehandelt habe. Mit dem, was er damals forderte (und im Laufe seiner Präsidentschaft weitgehend durchsetzte), würde Roosevelt im vom Wolfgang Storz treffend beschriebenen, heutigen "politisch-medialen Komplex" gleichwohl als radikaler linker Flügelmann denunziert werden.

     

    Dabei lief die Botschaft Roosevelts an die Amerikaner laut Rentner Dombrowski im Kern lediglich darauf hinaus, ihr Land nicht korrupten Politikern, Banken, Spekulanten und Kriegsgewinnlern zu überlassen, sondern es sich zurückzuholen. Klingt doch gar nicht so schlecht.