Sarah Silverman auf Comedy Central: Sex mit Gott

Der Spartenkanal Comedy Central hat Probleme. Helfen soll jetzt Sarah Silverman, Tabubrecherin Nr. 1 aus den USA und bekannt geworden durch "I'm fucking Matt Damon".

Das Lächeln täuscht: Sarah Silverman kann ganz schön bissig sein. Bild: reuters

Für einen Witz verkauft diese Frau alles und jeden, auch ihren Mann. Oder Pamela Anderson. Wobei die natürlich ein leichtes Opfer ist. Manche Leute meinten, Pam wäre nichts "ohne ihre Titten", sagte Sarah Silverman vor einiger Zeit in einer amerikanischen TV-Show. Anderson saß daneben. Und Silverman schob hinterher: "Das ist nicht wahr. Ohne ihre Titten wäre sie Paris Hilton."

Für solche Sprüche ist Silverman bekannt in den USA, wo sie als Drehbuchautorin und Komikerin arbeitet. Allerdings gehört das Anderson-Bonmot noch zu den harmloseren Attacken der Marke Silverman. Sie kann auch anders: Anfang 2007 startete auf dem amerikanischen Sender Comedy Central das "Sarah Silverman Program", eine Comedy-Serie, in der die 37-jährige Jüdin kein Tabu ungebrochen lässt.

Einen Rollstuhlmarathon etwa nennt sie eine "Demo gegen den Einsatz von Beinen", sie furzt, scherzt über Schwule und Obdachlose, redet viel über ihre Vagina, schläft mit Gott, der bei ihr ein Schwarzer ist, und als ihr ein grüner Geist auf dem Klo erscheint, raunt sie: Einer Jüdin beim Pinkeln zuzusehen, sei so, als würde man den Holocaust anzweifeln - und hierzulande glauben doch tatsächlich Menschen wie die Rapperin Lady Bitch Ray, den Tabubruch, vor allem jenen mit Vaginabeteiligung erfunden zu haben.

Seit Donnerstag ist die Show auch beim deutschen Ableger von Comedy Central zu sehen. Und sicher: Manchmal gerät das Ganze etwas klamaukig; Bedenkenträgern wird es ob des groben Humors ohnehin schaudern - aber Silverman darf das, allein weil sie ihre Klopper mit dem ihr typischen Unschuldslächeln serviert und die Themen extrem überspitzt. Das sitzt. Und würde noch besser sitzen, wäre die Show bloß untertitelt und nicht synchronisiert. Selbst die Lieder, die Silverman in jeder Folge trällert, wurden teilweise eingedeutscht. Ein Fehler.

Mit dem "Sarah Silverman Program" hebt das deutsche Comedy Central nach der fabelhaften Latenight "The Daily Show" mit Jon Steward also noch ein Erfolgsformat aus den USA ins Programm, binnen kurzer Zeit. Allein - die Zuschauer scheinen die Anstrengungen nicht zu goutieren. Die Marktanteile des vor zwei Jahren gegründeten Senders sind in letzter Zeit schwach, und ab kommenden Jahr wird Comedy Central in Deutschland kein Vollprogramm mehr senden, sondern erst ab 20.15 Uhr - als Ablöse für den Kindersender Nick, der Tag bestreiten wird.

Retten wird Sarah Silverman den Kanal sicherlich nicht. Obwohl sie seit Anfang des Jahres auch in Deutschland bekannt ist. Da kursierte jenes Video, das sie ihrem Lebensgefährten Jimmy Kimmel in dessen Show mitbrachte. Der Song heißt: "I'm fucking Matt Damon". Silverman zupft die Gitarre. Und Damon rappt: "On the bed, on the floor, on the towel by the door, in the tub, in the car, up against the minibar."

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.