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Neonazi-Aufmarsch an der ElbeDresden als rechtes Highlight

Rechtsextreme wollen den Gedenktag an die Bombardierung zum Höhepunkt ihrer Inszenierung im Wahljahr machen. 8.000 Neonazis werden zum Aufmarsch erwartet.

Dresden hat die Nazis satt - aber die Nazis können von Dresden nicht genug kriegen. Bild: dpa

BERLIN taz Über viele regelmäßige Anlässe von bundesweiter Bedeutung verfügen die Neonazis zurzeit nicht mehr. Der "Gedenkmarsch" an der Grabstätte von Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß im oberfränkischen Wunsiedel wird seit 2005 jedes Jahr verboten. Die Zahl der Neonazis beim Aufmarsch zum "Heldengedenken" am Volkstrauertag im brandenburgischen Halbe ist seit Jahren stark rückläufig. Ein Highlight bleibt für die Rechtsextremisten: Die Aufmärsche am 13. und 14. Februar in Dresden zum angeblichen Gedenken an die Dresdener Bombennacht von 1945 durch die Alliierten.

Vertreter der Anti-Rechts-Initiative "Geh Denken" rechnen damit, dass der Aufmarsch dieses Jahr der größte Europas werden könnte. "8.000 Rechtsextremisten sind kein Pappenstil", sagt Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung gegen Rechtsextremismus. Zusammen mit der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste unterstützt Kahane die Dresdner Initiativen und ruft zur Teilnahme an Protestveranstaltungen gegen die Neonazi-Aufmärsche auf.

Unterstützung erhalten sie auch von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD). Der Missbrauch des Gedenkens an die Opfer der Bombenangriffe müsse verhindert werden, sagte Thierse. "Humanität und Demokratie müssen gegen den Angriff von rechts außen verteidigt werden." Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs gehören neben Thierse auch Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU), Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Gregor Gysi, Chef der Linksfraktion im Bundestag. Als Protest gegen die Rechtsextremisten sind am 14. Februar unter anderem drei Demonstrationszüge durch die Innenstadt vorgesehen. Zudem ist eine Kundgebung an der Dresdner Synagoge geplant und ein Konzert auf dem Schlossplatz.

Rechtsextremisten versuchen seit Jahren den 14. Februar umzudeuten und die Deutschen als eigentliche Opfer des Zweiten Weltkrieges zu etablieren - gleichzeitig relativieren sie damit den Massenmord an den europäischen Juden. Grit Hanneforth, die Geschäftsführerin des Kulturbüro Sachsen, weist daraufhin, dass es den Rechtsextremisten nicht nur um eine Instrumentalisierung dieses Gedenktages gehe. Der "geschichtsrevisionistische Aufmarsch" sei für die Neonazis im Superwahljahr "existenziell", sagt Grit Hanneforth. In Dresden würden Bilder geschaffen, die sich bei den anstehenden Wahlen mobilisierend für die rechtsextreme NPD auswirken könnten. "Diesen Gefallen dürfen wir ihnen nicht tun."

Angemeldet wurde der Aufmarsch auch in diesem Jahr von der "Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland", die sich selbst als eine Nachwuchsorganisation von Vertriebenenverbänden ansieht. Die NPD ist bei der Mobilisierung aber ebenso beteiligt wie die als besonders gewaltbereit zählenden Angehörigen der Kameradschaftsszene.

Für Enttäuschung sorgte im Anti-Rechts-Bündnis die Haltung der sächsischen CDU. Sachsens ehemaliger Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) gehörte zunächst zu den Erstunterzeichnern, zog seine Unterschrift auf Druck aus seiner eigenen Partei jedoch wieder zurück. "Anscheinend ist für ihn alles, was gegen rechts ist, automatisch gleich links", vermutet Kahane. Das sei sehr bedauerlich. Auch Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz, ebenfalls CDU, hat den gemeinsamen Aufruf nicht unterschrieben. Sie plane eine eigene Veranstaltung, heißt es.

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45 Kommentare

 / 
  • K
    Kommentar

    @ mal

     

    "Kann man andere Bombardierungen, wie Lübeck (1942), Hamburg (1943) oder Berlin (1944) noch rechtfertigen, so ist dies bei Städten wie Dresden, Freiburg, Heidelberg etc (alle 1945) nicht so...inwiefern dies schon an Massenmord grenzt sollte jeder für sich bewerten."

     

    Massenmord... ich würde ja eher sagen Krieg. Zumal da immernoch die Schuldfrage bleibt...

    zumal, hamm doch alle gejubelt, alle wollten den totalen Krieg. Davon gibt es sogar Zeitdokumente !

    Erst die große Fresse haben, und dann rummaulen, so wie immer, typisch deutsch.

    Zum Glück wurde der Krieg verloren, nicht auszumalen was gewesen wäre, wenn solche Jammerlappen die Welt regiert hätten.

  • Z
    Zaka

    "Hätte es die Bombardierung Dresdens nicht gegeben – die Deutschen hätten sie erfunden."

    sehr wahr, in anbetracht der unteren Kommentare...

    Die alliierten Luftstreitkräfte flogen von Oktober 1944 bis April 1945 insgesamt acht Angriffe auf Dresden. Insgesamt starben dabei ca. 25.000 Menschen, darunter natürlich auch viele Unschuldige. Da aber dieser Angriff nur deswegen stattfand um den unmenschlichen Gräueltaten der Deutschen Nationalsozialisten Einhalt zu gebieten und den Krieg schnellstmöglich zu beenden, ist der Angriff in einem völlig anderem Licht zu sehen. Die historische Situation damals ist sehr wichtig wenn man über die Bombardierung Dresdens redet. Dresden war eine der letzten relativ intakten Großstädte im Deutschen Reich, Es war auch für die Führung der Nationalsozialisten also absehbar, dass es zu einem Angriff durch die Alliierten kommen würde, sollte Deutschland nicht kapitulieren. Dresden war ein militärisch gesehen sehr wichtiger strategischer Punkt für die Kriegsführung der Nazis…

    Von einer Stadt nur mit Kunstwerken und Unschuldigen und kulturellen Denkmälern kann also nicht die Rede sein.

     

    Natürlich starben damals Unschuldige, aber so wie die Nationalsozialistische Propaganda den Mythos der unschuldigen Stadt und den angeblichen Mord an Unschuldigen Dresdenern darstellt gehört es etwas lautstark entgegengesetzt. Die Neofaschisten nennen die Bombardierung „Bombenholocaust“ und wollen damit die Shoa relativieren, außerdem fordern sie „Rache“ an den Alliierten!

    Natürlich jedem erlaubt um seine Angehörigen zu trauern, doch nicht auf diese Art. Es auch ist nicht die Absicht der Rechtsextremistischen Organisatoren des Aufmarsches am 13. und 14. Februar. Es soll das Bild entstehen dass die Taten der Nationalsozialisten nicht schlimmer waren als die der Alliierten.

     

    Deswegen:

    Gegen den Mythos der unschuldigen Stadt und Geschichtsverdrehung!

  • H
    Hurtz

    @ Lars

     

    "Der Bombardierung von Dresden in den letzten Kriegstagen durch am.und brit. Flugzeuge ging die nächtliche Auslöschung der brit. Stadt Coventry und ihrer schlafendn Bewohner OHNE Kriegserklärung der Deutschen voraus."

     

    Wenn man wirklich überhaupt keine Ahnung von der Geschichte des Zweiten Weltkrieges hat, sollte man sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

     

    Wer hat denn wem den Krieg erklärt?

     

    Es waren Großbritannien und Frankreich, die dem Deutschen Reich den Krieg erklärt haben.

  • DK
    Dr K

    Aha, Gregor Gysi unterschreibt einen Aufruf für Humanität und Demokratie.

    IM Gregor Gysi? Stasi-Gysi? Der für ein unmenschliches und undemokratisches System sogar seine Ehre und Schweigepflicht als Anwalt gegenüber seinem Klienten Klingenstein verraten hatte?

    Herr Gysi hat vom vielen Halswenden bestimmt schon mehrere Schleudertraumata.

  • U
    Uli

    @ Lars:

    ..als Coventry bombardiert wurde, war schon mehr als ein Jahr Krieg mit England.

    Geschichtsbuch lesen!

  • HM
    Hans Maulwurf

    Ja, der Vergleich hinkt, womit der gesamte Kommentar obsolet ist.

  • 1D
    1 Dresdner

    Über die Frage, ob Krieg gerecht ist oder nicht, sollte an dieser Stelle nicht diskutiert werden, da sie den Neonazis und ihrem Geschichtsrevisionismus Anknüpfungspunkte bietet. Kein Krieg ist gerechtfertigt ohne Zweifel, da immer unschudige Menschen sterben.

    Wird dies aber missbraucht, eine menschenfeindliche Ideologie wiederzubeleben ist es die Pflicht von demokratisch denkenden und sich demokratisch gebenden Menschen an so einem Tag z.B.: nach Dresden zu kommen, um dem braunen Gedankengut entgegen zu treten.

     

    Diese angefangene Diskussion können wir gern weiterführen, nachdem der Aufmarsch der Nazis am 14.02. verhindert wurde, einfach dadurch, dass Dresden voller Menschen aus ganz Deutschland, die anders, demokratisch, bunt und tolerant denken!

     

    http://dresden1302.noblogs.org/

    www.geh-denken.de

    http://venceremos.antifa.net/13februar/2009/index.htm

     

    Es ist für jeden etwas dabei!

  • T
    Tubus

    @emil

    Nicht doch! Der Vergleich hinkt gar nicht. Nur wurden beide Angriffe nicht nur mit "fragwürdigen" Mitteln durchgeführt, sondern sind als Angriffe auf die Zivilbevölkerung selbst Kriegsverbrechen gewesen. In Gaza wurde zudem eine Bevölkerung gebombt, die noch nicht einmal die theoretische Möglichkeit zur Flucht hatte.

  • V
    vic

    Kurt Biedenkopf (CDU) zog seine Unterschrift auf Druck aus seiner eigenen Partei jedoch wieder zurück. Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz, ebenfalls CDU, hat den gemeinsamen Aufruf nicht unterschrieben.

    Man will sich offenbar bei den Braunen nicht gänzlich unbeliebt machen. Wer weiß, wer im Osten bald die Macht hat.

  • L
    Lars

    Zur Erinnerung:

    Der Bombardierung von Dresden in den letzten Kriegstagen durch am.und brit. Flugzeuge ging die nächtliche Auslöschung der brit. Stadt Coventry und ihrer schlafendn Bewohner OHNE Kriegserklärung der Deutschen voraus. Es war sowohl Rache als auch psychol. Kalkül, auf jeden Fall nicht nach der später verabschiedeten Genfer Konvention, aber in jedem Fall RE-agierend. Und die "Krauts" wurden nicht ganz zu unrecht als irgenwie unberechenbare Nicht-Zivilisation betrachtet, angesichts des angerichteten Wahnsinns. "No human contact with the Germans."

    Eigentlich haben wir noch mal Glück gehabt, es gab auch Sterilisationerwägungen bzw. Überlegungen zum Atombombeneinsatz.-Die deutschen Großindustrien und das dazugehörige Know-how wird den Amerikanern aber wohl als gutes Bollwerk gegen die Sowjetunion vorgekommen sein, nicht falsch gedacht...

  • M
    mal

    die Bombardierung Dresdens war militärisch völlig nutzlos und diente eher der Bestrafung des Deutschen Volkes als irgendeinem militärischen Ziel. Kann man andere Bombardierungen, wie Lübeck (1942), Hamburg (1943) oder Berlin (1944) noch rechtfertigen, so ist dies bei Städten wie Dresden, Freiburg, Heidelberg etc (alle 1945) nicht so...inwiefern dies schon an Massenmord grenzt sollte jeder für sich bewerten.

  • R
    Ralph

    Das Peinlichste für die Stadt ist das Verhalten der OB Orosz, die als stramme CDU-Parteisoldatin offensichtlich Angst davor hat, mit Leuten, die links von ihr stehen, zusammen gegen den rechten Mob aufzutreten. Und wenn dann sogar noch Politiker aus dem nicht "ewig gestrigen" Lager Reden halten wollen, ist es wahrscheinlich ganz aus für die sächsische CDU. Der Wahlkampf ist für diese Partei offentsichtlich viel wichtiger als das Engagement gegen rechts. Man will ja rechte Wähler binden, da kann man natürlich nicht laut gegen diese Leute demonstrieren. Armes Sachsen, aber die CDU wurde und wird sicher wieder von vielen Sachsen gewählt. Das ist halt sächsische Mentalität. Man muß sich da über das fast schon freundschaftliche Verhältnis der CDU zur NPD im Landtag auch nicht mehr wundern.

    Viele Grüsse aus der sächsischen Landeshauptstadt.

  • I
    icecat

    Mein Gott Emil. Komm mit auf die Straße, damit Nazis nie wieder ihre menschenfeindlichen Parolen öffentlich machen können. Darum geht es jetzt !!

  • A
    Aphrodite

    ...emil, Sie haben ja suspekte Weisheiten auf Lager.

  • E
    emil

    Mit der Bombardierung Dresdens ist es ungefähr - natürlich hinkt jeder Vergleich - wie mit Israels Angriff auf Gaza. Nationale Grenzen sollten nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gaza militärisch quasi so gut wie zum Iran gehört.

     

    Gemeinsamkeit: Beide Angriffe waren durchaus mit fragwürdigen Mitteln durchgeführt.

     

    Unterschied: Israels Angriff war stärker präventiv (die Lehre aus dem 20. Jh gezogen, nicht zu spät zu reagieren, denn je später, umso mehr Tote gibt es am Ende).

     

    Es ist allerdings traurig, dass sich relativ demokratischere Staaten oft fragwürdige Mittel erlauben, nur weil ihre militärischen Gegner noch schlechter sind, als sie selbst (das gilt z.B. auch für den sogenannten kalten Krieg, der ja z.B. in Vietnam, Laos etc. etc. gar nicht kalt war).

  • K
    Kommentar

    @ mal

     

    "Kann man andere Bombardierungen, wie Lübeck (1942), Hamburg (1943) oder Berlin (1944) noch rechtfertigen, so ist dies bei Städten wie Dresden, Freiburg, Heidelberg etc (alle 1945) nicht so...inwiefern dies schon an Massenmord grenzt sollte jeder für sich bewerten."

     

    Massenmord... ich würde ja eher sagen Krieg. Zumal da immernoch die Schuldfrage bleibt...

    zumal, hamm doch alle gejubelt, alle wollten den totalen Krieg. Davon gibt es sogar Zeitdokumente !

    Erst die große Fresse haben, und dann rummaulen, so wie immer, typisch deutsch.

    Zum Glück wurde der Krieg verloren, nicht auszumalen was gewesen wäre, wenn solche Jammerlappen die Welt regiert hätten.

  • Z
    Zaka

    "Hätte es die Bombardierung Dresdens nicht gegeben – die Deutschen hätten sie erfunden."

    sehr wahr, in anbetracht der unteren Kommentare...

    Die alliierten Luftstreitkräfte flogen von Oktober 1944 bis April 1945 insgesamt acht Angriffe auf Dresden. Insgesamt starben dabei ca. 25.000 Menschen, darunter natürlich auch viele Unschuldige. Da aber dieser Angriff nur deswegen stattfand um den unmenschlichen Gräueltaten der Deutschen Nationalsozialisten Einhalt zu gebieten und den Krieg schnellstmöglich zu beenden, ist der Angriff in einem völlig anderem Licht zu sehen. Die historische Situation damals ist sehr wichtig wenn man über die Bombardierung Dresdens redet. Dresden war eine der letzten relativ intakten Großstädte im Deutschen Reich, Es war auch für die Führung der Nationalsozialisten also absehbar, dass es zu einem Angriff durch die Alliierten kommen würde, sollte Deutschland nicht kapitulieren. Dresden war ein militärisch gesehen sehr wichtiger strategischer Punkt für die Kriegsführung der Nazis…

    Von einer Stadt nur mit Kunstwerken und Unschuldigen und kulturellen Denkmälern kann also nicht die Rede sein.

     

    Natürlich starben damals Unschuldige, aber so wie die Nationalsozialistische Propaganda den Mythos der unschuldigen Stadt und den angeblichen Mord an Unschuldigen Dresdenern darstellt gehört es etwas lautstark entgegengesetzt. Die Neofaschisten nennen die Bombardierung „Bombenholocaust“ und wollen damit die Shoa relativieren, außerdem fordern sie „Rache“ an den Alliierten!

    Natürlich jedem erlaubt um seine Angehörigen zu trauern, doch nicht auf diese Art. Es auch ist nicht die Absicht der Rechtsextremistischen Organisatoren des Aufmarsches am 13. und 14. Februar. Es soll das Bild entstehen dass die Taten der Nationalsozialisten nicht schlimmer waren als die der Alliierten.

     

    Deswegen:

    Gegen den Mythos der unschuldigen Stadt und Geschichtsverdrehung!

  • H
    Hurtz

    @ Lars

     

    "Der Bombardierung von Dresden in den letzten Kriegstagen durch am.und brit. Flugzeuge ging die nächtliche Auslöschung der brit. Stadt Coventry und ihrer schlafendn Bewohner OHNE Kriegserklärung der Deutschen voraus."

     

    Wenn man wirklich überhaupt keine Ahnung von der Geschichte des Zweiten Weltkrieges hat, sollte man sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

     

    Wer hat denn wem den Krieg erklärt?

     

    Es waren Großbritannien und Frankreich, die dem Deutschen Reich den Krieg erklärt haben.

  • DK
    Dr K

    Aha, Gregor Gysi unterschreibt einen Aufruf für Humanität und Demokratie.

    IM Gregor Gysi? Stasi-Gysi? Der für ein unmenschliches und undemokratisches System sogar seine Ehre und Schweigepflicht als Anwalt gegenüber seinem Klienten Klingenstein verraten hatte?

    Herr Gysi hat vom vielen Halswenden bestimmt schon mehrere Schleudertraumata.

  • U
    Uli

    @ Lars:

    ..als Coventry bombardiert wurde, war schon mehr als ein Jahr Krieg mit England.

    Geschichtsbuch lesen!

  • HM
    Hans Maulwurf

    Ja, der Vergleich hinkt, womit der gesamte Kommentar obsolet ist.

  • 1D
    1 Dresdner

    Über die Frage, ob Krieg gerecht ist oder nicht, sollte an dieser Stelle nicht diskutiert werden, da sie den Neonazis und ihrem Geschichtsrevisionismus Anknüpfungspunkte bietet. Kein Krieg ist gerechtfertigt ohne Zweifel, da immer unschudige Menschen sterben.

    Wird dies aber missbraucht, eine menschenfeindliche Ideologie wiederzubeleben ist es die Pflicht von demokratisch denkenden und sich demokratisch gebenden Menschen an so einem Tag z.B.: nach Dresden zu kommen, um dem braunen Gedankengut entgegen zu treten.

     

    Diese angefangene Diskussion können wir gern weiterführen, nachdem der Aufmarsch der Nazis am 14.02. verhindert wurde, einfach dadurch, dass Dresden voller Menschen aus ganz Deutschland, die anders, demokratisch, bunt und tolerant denken!

     

    http://dresden1302.noblogs.org/

    www.geh-denken.de

    http://venceremos.antifa.net/13februar/2009/index.htm

     

    Es ist für jeden etwas dabei!

  • T
    Tubus

    @emil

    Nicht doch! Der Vergleich hinkt gar nicht. Nur wurden beide Angriffe nicht nur mit "fragwürdigen" Mitteln durchgeführt, sondern sind als Angriffe auf die Zivilbevölkerung selbst Kriegsverbrechen gewesen. In Gaza wurde zudem eine Bevölkerung gebombt, die noch nicht einmal die theoretische Möglichkeit zur Flucht hatte.

  • V
    vic

    Kurt Biedenkopf (CDU) zog seine Unterschrift auf Druck aus seiner eigenen Partei jedoch wieder zurück. Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz, ebenfalls CDU, hat den gemeinsamen Aufruf nicht unterschrieben.

    Man will sich offenbar bei den Braunen nicht gänzlich unbeliebt machen. Wer weiß, wer im Osten bald die Macht hat.

  • L
    Lars

    Zur Erinnerung:

    Der Bombardierung von Dresden in den letzten Kriegstagen durch am.und brit. Flugzeuge ging die nächtliche Auslöschung der brit. Stadt Coventry und ihrer schlafendn Bewohner OHNE Kriegserklärung der Deutschen voraus. Es war sowohl Rache als auch psychol. Kalkül, auf jeden Fall nicht nach der später verabschiedeten Genfer Konvention, aber in jedem Fall RE-agierend. Und die "Krauts" wurden nicht ganz zu unrecht als irgenwie unberechenbare Nicht-Zivilisation betrachtet, angesichts des angerichteten Wahnsinns. "No human contact with the Germans."

    Eigentlich haben wir noch mal Glück gehabt, es gab auch Sterilisationerwägungen bzw. Überlegungen zum Atombombeneinsatz.-Die deutschen Großindustrien und das dazugehörige Know-how wird den Amerikanern aber wohl als gutes Bollwerk gegen die Sowjetunion vorgekommen sein, nicht falsch gedacht...

  • M
    mal

    die Bombardierung Dresdens war militärisch völlig nutzlos und diente eher der Bestrafung des Deutschen Volkes als irgendeinem militärischen Ziel. Kann man andere Bombardierungen, wie Lübeck (1942), Hamburg (1943) oder Berlin (1944) noch rechtfertigen, so ist dies bei Städten wie Dresden, Freiburg, Heidelberg etc (alle 1945) nicht so...inwiefern dies schon an Massenmord grenzt sollte jeder für sich bewerten.

  • R
    Ralph

    Das Peinlichste für die Stadt ist das Verhalten der OB Orosz, die als stramme CDU-Parteisoldatin offensichtlich Angst davor hat, mit Leuten, die links von ihr stehen, zusammen gegen den rechten Mob aufzutreten. Und wenn dann sogar noch Politiker aus dem nicht "ewig gestrigen" Lager Reden halten wollen, ist es wahrscheinlich ganz aus für die sächsische CDU. Der Wahlkampf ist für diese Partei offentsichtlich viel wichtiger als das Engagement gegen rechts. Man will ja rechte Wähler binden, da kann man natürlich nicht laut gegen diese Leute demonstrieren. Armes Sachsen, aber die CDU wurde und wird sicher wieder von vielen Sachsen gewählt. Das ist halt sächsische Mentalität. Man muß sich da über das fast schon freundschaftliche Verhältnis der CDU zur NPD im Landtag auch nicht mehr wundern.

    Viele Grüsse aus der sächsischen Landeshauptstadt.

  • I
    icecat

    Mein Gott Emil. Komm mit auf die Straße, damit Nazis nie wieder ihre menschenfeindlichen Parolen öffentlich machen können. Darum geht es jetzt !!

  • A
    Aphrodite

    ...emil, Sie haben ja suspekte Weisheiten auf Lager.

  • E
    emil

    Mit der Bombardierung Dresdens ist es ungefähr - natürlich hinkt jeder Vergleich - wie mit Israels Angriff auf Gaza. Nationale Grenzen sollten nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gaza militärisch quasi so gut wie zum Iran gehört.

     

    Gemeinsamkeit: Beide Angriffe waren durchaus mit fragwürdigen Mitteln durchgeführt.

     

    Unterschied: Israels Angriff war stärker präventiv (die Lehre aus dem 20. Jh gezogen, nicht zu spät zu reagieren, denn je später, umso mehr Tote gibt es am Ende).

     

    Es ist allerdings traurig, dass sich relativ demokratischere Staaten oft fragwürdige Mittel erlauben, nur weil ihre militärischen Gegner noch schlechter sind, als sie selbst (das gilt z.B. auch für den sogenannten kalten Krieg, der ja z.B. in Vietnam, Laos etc. etc. gar nicht kalt war).

  • K
    Kommentar

    @ mal

     

    "Kann man andere Bombardierungen, wie Lübeck (1942), Hamburg (1943) oder Berlin (1944) noch rechtfertigen, so ist dies bei Städten wie Dresden, Freiburg, Heidelberg etc (alle 1945) nicht so...inwiefern dies schon an Massenmord grenzt sollte jeder für sich bewerten."

     

    Massenmord... ich würde ja eher sagen Krieg. Zumal da immernoch die Schuldfrage bleibt...

    zumal, hamm doch alle gejubelt, alle wollten den totalen Krieg. Davon gibt es sogar Zeitdokumente !

    Erst die große Fresse haben, und dann rummaulen, so wie immer, typisch deutsch.

    Zum Glück wurde der Krieg verloren, nicht auszumalen was gewesen wäre, wenn solche Jammerlappen die Welt regiert hätten.

  • Z
    Zaka

    "Hätte es die Bombardierung Dresdens nicht gegeben – die Deutschen hätten sie erfunden."

    sehr wahr, in anbetracht der unteren Kommentare...

    Die alliierten Luftstreitkräfte flogen von Oktober 1944 bis April 1945 insgesamt acht Angriffe auf Dresden. Insgesamt starben dabei ca. 25.000 Menschen, darunter natürlich auch viele Unschuldige. Da aber dieser Angriff nur deswegen stattfand um den unmenschlichen Gräueltaten der Deutschen Nationalsozialisten Einhalt zu gebieten und den Krieg schnellstmöglich zu beenden, ist der Angriff in einem völlig anderem Licht zu sehen. Die historische Situation damals ist sehr wichtig wenn man über die Bombardierung Dresdens redet. Dresden war eine der letzten relativ intakten Großstädte im Deutschen Reich, Es war auch für die Führung der Nationalsozialisten also absehbar, dass es zu einem Angriff durch die Alliierten kommen würde, sollte Deutschland nicht kapitulieren. Dresden war ein militärisch gesehen sehr wichtiger strategischer Punkt für die Kriegsführung der Nazis…

    Von einer Stadt nur mit Kunstwerken und Unschuldigen und kulturellen Denkmälern kann also nicht die Rede sein.

     

    Natürlich starben damals Unschuldige, aber so wie die Nationalsozialistische Propaganda den Mythos der unschuldigen Stadt und den angeblichen Mord an Unschuldigen Dresdenern darstellt gehört es etwas lautstark entgegengesetzt. Die Neofaschisten nennen die Bombardierung „Bombenholocaust“ und wollen damit die Shoa relativieren, außerdem fordern sie „Rache“ an den Alliierten!

    Natürlich jedem erlaubt um seine Angehörigen zu trauern, doch nicht auf diese Art. Es auch ist nicht die Absicht der Rechtsextremistischen Organisatoren des Aufmarsches am 13. und 14. Februar. Es soll das Bild entstehen dass die Taten der Nationalsozialisten nicht schlimmer waren als die der Alliierten.

     

    Deswegen:

    Gegen den Mythos der unschuldigen Stadt und Geschichtsverdrehung!

  • H
    Hurtz

    @ Lars

     

    "Der Bombardierung von Dresden in den letzten Kriegstagen durch am.und brit. Flugzeuge ging die nächtliche Auslöschung der brit. Stadt Coventry und ihrer schlafendn Bewohner OHNE Kriegserklärung der Deutschen voraus."

     

    Wenn man wirklich überhaupt keine Ahnung von der Geschichte des Zweiten Weltkrieges hat, sollte man sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

     

    Wer hat denn wem den Krieg erklärt?

     

    Es waren Großbritannien und Frankreich, die dem Deutschen Reich den Krieg erklärt haben.

  • DK
    Dr K

    Aha, Gregor Gysi unterschreibt einen Aufruf für Humanität und Demokratie.

    IM Gregor Gysi? Stasi-Gysi? Der für ein unmenschliches und undemokratisches System sogar seine Ehre und Schweigepflicht als Anwalt gegenüber seinem Klienten Klingenstein verraten hatte?

    Herr Gysi hat vom vielen Halswenden bestimmt schon mehrere Schleudertraumata.

  • U
    Uli

    @ Lars:

    ..als Coventry bombardiert wurde, war schon mehr als ein Jahr Krieg mit England.

    Geschichtsbuch lesen!

  • HM
    Hans Maulwurf

    Ja, der Vergleich hinkt, womit der gesamte Kommentar obsolet ist.

  • 1D
    1 Dresdner

    Über die Frage, ob Krieg gerecht ist oder nicht, sollte an dieser Stelle nicht diskutiert werden, da sie den Neonazis und ihrem Geschichtsrevisionismus Anknüpfungspunkte bietet. Kein Krieg ist gerechtfertigt ohne Zweifel, da immer unschudige Menschen sterben.

    Wird dies aber missbraucht, eine menschenfeindliche Ideologie wiederzubeleben ist es die Pflicht von demokratisch denkenden und sich demokratisch gebenden Menschen an so einem Tag z.B.: nach Dresden zu kommen, um dem braunen Gedankengut entgegen zu treten.

     

    Diese angefangene Diskussion können wir gern weiterführen, nachdem der Aufmarsch der Nazis am 14.02. verhindert wurde, einfach dadurch, dass Dresden voller Menschen aus ganz Deutschland, die anders, demokratisch, bunt und tolerant denken!

     

    http://dresden1302.noblogs.org/

    www.geh-denken.de

    http://venceremos.antifa.net/13februar/2009/index.htm

     

    Es ist für jeden etwas dabei!

  • T
    Tubus

    @emil

    Nicht doch! Der Vergleich hinkt gar nicht. Nur wurden beide Angriffe nicht nur mit "fragwürdigen" Mitteln durchgeführt, sondern sind als Angriffe auf die Zivilbevölkerung selbst Kriegsverbrechen gewesen. In Gaza wurde zudem eine Bevölkerung gebombt, die noch nicht einmal die theoretische Möglichkeit zur Flucht hatte.

  • V
    vic

    Kurt Biedenkopf (CDU) zog seine Unterschrift auf Druck aus seiner eigenen Partei jedoch wieder zurück. Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz, ebenfalls CDU, hat den gemeinsamen Aufruf nicht unterschrieben.

    Man will sich offenbar bei den Braunen nicht gänzlich unbeliebt machen. Wer weiß, wer im Osten bald die Macht hat.

  • L
    Lars

    Zur Erinnerung:

    Der Bombardierung von Dresden in den letzten Kriegstagen durch am.und brit. Flugzeuge ging die nächtliche Auslöschung der brit. Stadt Coventry und ihrer schlafendn Bewohner OHNE Kriegserklärung der Deutschen voraus. Es war sowohl Rache als auch psychol. Kalkül, auf jeden Fall nicht nach der später verabschiedeten Genfer Konvention, aber in jedem Fall RE-agierend. Und die "Krauts" wurden nicht ganz zu unrecht als irgenwie unberechenbare Nicht-Zivilisation betrachtet, angesichts des angerichteten Wahnsinns. "No human contact with the Germans."

    Eigentlich haben wir noch mal Glück gehabt, es gab auch Sterilisationerwägungen bzw. Überlegungen zum Atombombeneinsatz.-Die deutschen Großindustrien und das dazugehörige Know-how wird den Amerikanern aber wohl als gutes Bollwerk gegen die Sowjetunion vorgekommen sein, nicht falsch gedacht...

  • M
    mal

    die Bombardierung Dresdens war militärisch völlig nutzlos und diente eher der Bestrafung des Deutschen Volkes als irgendeinem militärischen Ziel. Kann man andere Bombardierungen, wie Lübeck (1942), Hamburg (1943) oder Berlin (1944) noch rechtfertigen, so ist dies bei Städten wie Dresden, Freiburg, Heidelberg etc (alle 1945) nicht so...inwiefern dies schon an Massenmord grenzt sollte jeder für sich bewerten.

  • R
    Ralph

    Das Peinlichste für die Stadt ist das Verhalten der OB Orosz, die als stramme CDU-Parteisoldatin offensichtlich Angst davor hat, mit Leuten, die links von ihr stehen, zusammen gegen den rechten Mob aufzutreten. Und wenn dann sogar noch Politiker aus dem nicht "ewig gestrigen" Lager Reden halten wollen, ist es wahrscheinlich ganz aus für die sächsische CDU. Der Wahlkampf ist für diese Partei offentsichtlich viel wichtiger als das Engagement gegen rechts. Man will ja rechte Wähler binden, da kann man natürlich nicht laut gegen diese Leute demonstrieren. Armes Sachsen, aber die CDU wurde und wird sicher wieder von vielen Sachsen gewählt. Das ist halt sächsische Mentalität. Man muß sich da über das fast schon freundschaftliche Verhältnis der CDU zur NPD im Landtag auch nicht mehr wundern.

    Viele Grüsse aus der sächsischen Landeshauptstadt.

  • I
    icecat

    Mein Gott Emil. Komm mit auf die Straße, damit Nazis nie wieder ihre menschenfeindlichen Parolen öffentlich machen können. Darum geht es jetzt !!

  • A
    Aphrodite

    ...emil, Sie haben ja suspekte Weisheiten auf Lager.

  • E
    emil

    Mit der Bombardierung Dresdens ist es ungefähr - natürlich hinkt jeder Vergleich - wie mit Israels Angriff auf Gaza. Nationale Grenzen sollten nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gaza militärisch quasi so gut wie zum Iran gehört.

     

    Gemeinsamkeit: Beide Angriffe waren durchaus mit fragwürdigen Mitteln durchgeführt.

     

    Unterschied: Israels Angriff war stärker präventiv (die Lehre aus dem 20. Jh gezogen, nicht zu spät zu reagieren, denn je später, umso mehr Tote gibt es am Ende).

     

    Es ist allerdings traurig, dass sich relativ demokratischere Staaten oft fragwürdige Mittel erlauben, nur weil ihre militärischen Gegner noch schlechter sind, als sie selbst (das gilt z.B. auch für den sogenannten kalten Krieg, der ja z.B. in Vietnam, Laos etc. etc. gar nicht kalt war).