Ein "konsequenter Schritt": Dena-Chef Kohler wechselt zu RWE
Stephan Kohler verlässt seinen Chefposten bei der Deutschen Energie-Agentur dena und geht zum Energiekonzern RWE. Dieser Wechsel ist politsch pikant.
Der Chef der Deutschen Energie-Agentur dena, Stephan Kohler, wechselt zum Energiekonzern RWE. Das bestätigten dena-Pressesprecherin Stella Matsoukas und RWE-Firmenchef Jürgen Großmann. Kohler wird eine neue RWE-Tochter leiten, die sich mit Energieeffizienz befassen soll, hieß es in einer Mitteliung des Unternehmens.
Der Wechsel von Kohler ist politsch pikant, weil er als Chef der staatlichen dena in der Vergangenheit wiederholt Parteinahme zu Gunsten der großen Energiekonzerne vorgeworfen worden war. So hatte er ebenso wie die Stromkonzerne vor einer drohenden "Stromlücke" gewarnt und für neue Kohlekraftwerke plädiert.
Gerd Rosenkranz von der Deutschen Umwelthilfe nannte Kohlers Wechsel gegenüber der taz einen "konsequenten Schritt". Der ehemalige Mitarbeiter des Öko-Instituts habe sich als Umweltschützer in Szene gesetzt, so Rosenkranz. "Aber immer wenn es Ernst wurde, war Herr Kohler auf Seiten der Konzerne."
Leser*innenkommentare
Alanka
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Lieber Bürger G.:
Ich kann mich aus fachlicher Sicht auch präziser ausdrücken. In Wirklichkeit ist die Stromlücke die Folge einer Leistungslücke, welche derzeit von der 3.800 MW Solarinstallation in Deutschland ausgeht. Für eine verläßliche Stromerzeugung rechnen Ingenieure der Elektrotechnik mit elektrischen Leistungen, die Kaufleute rechnen mit Strommengen. Die zu jedem Zeitpunkt für Verbraucher notwendigen Strommengen gibt es aber erst als Folge einer bereitgestellten elektrischen Leistung. Herkömmliche Kraftwerke sind jederzeit leistungsfähig, Solarzellen nur dann, wenn die Sonne ausreichend scheint und daher für eine verläßliche Stromerzeugung ohne Batteriespeicher in der allgemeinen Stromerzeugung nicht geeignet. Um sie trotzdem einsetzen zu können, nutzen sie im E-Netz ersatzweise die rotierenden Kraftwerksgeneratoren als "Speicher" - zwecks Spannungshaltung - auch jene der Kernkraftwerke. Das ist kein Plädoyer für die Kernenergie, sondern lediglich elektrotechnische Argumentation. Alanka
Bürger G.
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@Alanka: wenn du schon so schlau bist deine Fehler zu berichtigen, kannst du doch bestimmt auch sagen, ob die StromPRODUKTION dieser 3.800 MW auch der von 4 Kernkraftwerken entspricht! ;-)
Alanka
Gast
Korrektur. In meinem vorigen Kommentar muß es richtig heißen: In Deutschland stehen Solarstromanlagen mit einer gesamten installierten Leistung von ungefähr 3.800 MW und nicht 3.800.000 MW.
Alanka
Alanka
Gast
Stromlücke - was ist das? Stephan Kohler, der Erfinder dieser Formel hat sicherlich gewußt worüber er sprach: In Deutschland stehen Solarstromanlagen mit einer gesamten installierten Leistung von ungefähr 3.800.000 MW. Das entspricht der installierten Leistung von 4 Kernkraftwerken, welche nicht abgeschaltet werden können, weil für die solare Stromproduktion nachts die Sonne nicht scheint. Solarzellen produzieren jede Nacht Stromlücken, Kern- und Kohlekraftwerke nicht. Alanka
Hanna Thiele
Gast
Stephan Kohlers beruflicher Werdegang begann bei der Kernenergie.
Da ist es nur logisch, dass er da wieder landet. Wann werden die Grünen und Linken endlich begreifen, dass diese Leute von der Atomlobby sie mit CO2 auf die Matte gelegt haben?
Jetzt, wo, das Ziel erreicht ist, Schweden und andere Nationen einknicken, zeigt sich die Abkassierfratze hinter den „CO2-Schöpfungsrettern“. Jetzt wird doppelt und dreifach Kohle gemacht mit dem Klimawandel, mit dem EEG, mit Atomstrom und mit unsinniger Abscheidung von CO2 bei der Kohleverstromung. Alles darf der kleine Mann als Stromverbraucher und Steuerzahler abzahlen - so fein eingefädelt kann Umverteilung von unten nach oben laufen.
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Kohler gilt schon länger als eine schillernde Persönlichkeit, das galt auch schon, als er in Niedersachsen eine ähnliche Agentur leitete.
Und dass er mit seiner von der Strombetreiberlobby UCTE geschickt lancierten Stromlückenstory, die gar nichts mit seiner eigentlichen Aufgabe zu tun hatte, so mutig vor die Presse trat machte endgültig deutlich, dass er noch andere Interessen kannte als die Energieeffizienz. Da wäre es schon sehr verwunderlich wenn Kohler nicht bald als Gegenleistung bei einem Energiekonzern untergekommen wäre.
Bürger G.
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man könnte auch sagen, der Schritt vom Öko-Institut über die dena hin zur RWE ist ein natürlicher Schritt, der von Lebenserfahrung und Intelligenz geprägt ist ;-)