Kölner planen Gegenveranstaltung: Widerstand gegen Moscheehasser

Erneut versuchen Rechtsextreme eine islamfeindliche Großveranstaltung in Köln auf die Beine zu stellen. Ein Bündnis aus Kirchen und Parteien will sie abermals scheitern lassen.

Nicht schon wieder... Rechtspopulisten der Aktion "Pro Köln" im Sommer 2007. Bild: dpa

KÖLN taz | In Köln formiert sich breiter Protest gegen die Neuauflage des "Anti-Islamisierungs-Kongresses" der rechtsextremen "Bürgerbewegung pro Köln". Unter dem Motto "Wir stellen uns quer" präsentierte gestern ein Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, Kirchen und anderen Organisationen seine Pläne gegen den Rechtsaußenevent am kommenden Wochenende.

"Wir rufen zu friedlichem, besonnenem und demokratischem Protest auf", sagte der Kölner DGB-Vorsitzende Andreas Kossiski. Ab Freitag gebe es in vielen Stadtteilen Veranstaltungen. Auf der zentralen Gegenveranstaltung am Samstag ab 10 Uhr auf dem Kölner Heumarkt sollen Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) und Ex-Grünen-Chef Reinhard Bütikofer sprechen. Anschließend will das Bündnis auf die andere Rheinseite ziehen, um sich mit einer Kundgebung der DGB-Jugend zu vereinigen. Dort wird die Juso-Bundesvorsitzende Franziska Drohsel als Rednerin erwartet.

Der erste Anlauf von "Pro Köln", einen "Anti-Islamisierungs-Kongress" in der Domstadt zu veranstalten, war im September 2008 am Protest der Bevölkerung gescheitert. Diesmal soll das rechtsradikale Spektakel "gegen die Islamisierung und Überfremdung des christlichen Abendlandes" am Freitag mit drei kleineren öffentlichen Veranstaltungen im Kölner Umland beginnen. Am Samstag um 11 Uhr steht dann die Hauptkundgebung des "Kongresses" auf dem Programm, zu der die Veranstalter "rund 2.000 Teilnehmer aus ganz Europa" erwarten, was aber kräftig übertrieben sein dürfte. Die Rechtsausleger werben auch vor Schulen für das braune Happening. Stattfinden soll die Veranstaltung, zu der unter anderem der flämische Vlaams-Belang-Fraktionschef Filip Dewinter und FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky als Redner angekündigt sind, auf dem Barmer Platz in Deutz.

Allerdings ist gegen den von der Polizei zugewiesenen Veranstaltungsort noch eine Beschwerde von "Pro Köln" vor dem Oberverwaltungsgericht Münster anhängig, da man lieber auf dem Roncalliplatz im Schatten des Doms demonstrieren würde. Auch gegen das am Mittwoch vom Verwaltungsgericht Köln bestätigte Verbot einer Demonstration von Deutz durch die Kölner Innenstadt bis in die Nähe der geplanten Ditib-Moschee in Ehrenfeld will "Pro Köln"-Chef Markus Beisicht noch kurzfristig vor Gericht ziehen. PASCAL BEUCKER

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