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Zweite Runde von "Pro Köln"Souverän gegen rechts

Die Rechtspopulisten von "Pro Köln" hatten 2.000 Teilnehmer an ihrem "Anti-Islamisierungskongress" angekündigt. Da waren nur knapp 200 - und wurden von den Gegendemonstranten übertönt.

Musliminnen gegen "Pro Köln". Bild: ap

KÖLN taz | Es gibt kaum einen trostloseren Fleck in Köln als den Barmer Platz hinter dem Deutzer Bahnhof. Aber dafür ist er riesengroß. Mehrere zehntausend Menschen dürften auf ihm wohl Platz finden. Hier also soll er stattfinden, der "Anti-Islamisierungskongress" der rechtsextremen "Bürgerbewegung Pro Köln". Mit zweitausend Teilnehmern, so hatte es "Pro Köln"-Chef Markus Beisicht vollmundig angekündigt. Doch gerade mal 100 Versprengte sind bis Samstagvormittag angereist. Nur wenige Meter entfernt stehen noch einmal etwa 50 Menschen. Doch die hätten die Veranstalter hier eigentlich lieber nicht gesehen - und vor allen Dingen nicht gehört. Denn ihre "Nazis raus"- und "Haut ab"-Rufe übertönen die deutsche Schlagermusik, die aus den Boxen der kleinen transportablen Bühne wummert. Über der prangt ein Pappschild mit der Aufschrift: "Köln nicht Konstantinopel". Wer hätte das gedacht?

"PRO KÖLN"

Die "Bürgerbewegung pro Köln" ist hervorgegangen aus der "Deutschen Liga für Volk und Heimat" und steht unter Beobachtung des NRW-Verfassungsschutzes. Im Kölner Stadtrat ist die rechtsextreme Vereinigung mit fünf Abgeordneten vertreten. Bei der Kommunalwahl 2004 sorgte sie mit einem Ergebnis von 4,7 Prozent der Stimmen für einen Überraschungserfolg.

"Pro Köln" ist um ein bürgerliches Erscheinungsbild bemüht und bezeichnet sich selbst wahlweise als "rechtsdemokratisch", "rechtspopulistisch" oder "nonkonform". Dabei versucht sie die seit Jahren andauernde Diskussion über den Bau einer repräsentativen Ditib-Moschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Unter dem Mäntelchen der "Islamkritik" schürt sie Ressentiments gegen Migranten. Der Publizist Ralph Giordano bezeichnet "Pro Köln" als "zeitgenössische Variante des Nationalsozialismus".

Bereits der Auftakt des "Anti-Islamisierungskongresses" am Freitag im Kölner Umland war ein Flop. Mehr als sechzig Anhänger brachten "Pro Köln" und "Pro NRW" bei ihren Kundgebungen in Leichlingen, Leverkusen und Dormagen nicht auf die Beine. Ihnen standen jeweils mehrere hundert Gegendemonstranten gegenüber. Auch zur Abschlussveranstaltung am Sonntag in Bergheim kamen nicht mehr.

Eigentlich hatte "Pro Köln" auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom demonstrieren wollen. Doch am späten Freitagabend bestätigt das Bundesverfassungsgericht das von der Polizei ausgesprochene Verbot. Auch ihr Marsch von Deutz durch die Innenstadt zur geplanten Ditib-Moschee in Ehrenfeld bleibt untersagt.

Während sich die Ultrarechten noch sammeln, beginnt um zehn Uhr auf dem Heumarkt die zentrale Kundgebung des Bündnisses Bündnis "Köln stellt sich quer", zu dem sich Parteien, Kirchen und Gewerkschaften zusammengeschlossen haben. An dem Ort, wo im September die Erstauflage des "Anti-Islamisierungskongresses" an den breiten Protesten der Kölner Bevölkerung scheiterte, spricht jetzt Oberbürgermeister Fritz Schramma. Es sei "eine Anmaßung und Dreistigkeit, ausgerechnet hier in Köln, in der Stadt der Toleranz und der Vielfalt, mit rassistischen Parolen auflaufen zu wollen", sagt der Christdemokrat. Es ist eine Art Abschiedsrede, etwas Wehmut liegt über dem Platz. Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs erklärte Schramma Ende März seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bei der Wahl im August.

Zeitgleich mit Kölns OB spricht auf der anderen Rheinseite die Juso-Bundesvorsitzende Franziska Drohsel. Schräg vor dem Deutzer Bahnhof, in Sichtweite der ersten Polizeiabsperrungen, findet die Protestkundgebung der DGB-Jugend statt. "Heute stehen wir hier gemeinsam, um deutlich zu machen, dass ,Pro Köln' und jede rechtsextreme Gesinnung weder in Köln noch irgendwo sonst etwas zu suchen hat", ruft die 28-jährige sozialdemokratische Nachwuchshoffnung den mehreren hundert Jugendlichen zu.

Insgesamt rund 5.000 Demonstranten sind an diesem Samstag in Köln gegen den "Anti-Islamisierungskongress" auf der Straße. Nur die wenigsten von ihnen bekommen einen der Teilnehmer an dem schrägen Event zu Gesicht. Zu großflächig und engmaschig hat die Polizei den Ring um den rechten Aufmarsch auf dem Barmer Platz gezogen.

Deutz gleicht einer Festung. Insgesamt sind mehr als 5.600 Beamte aus verschiedenen Bundesländern an diesem Wochenende im Einsatz. Zwar versuchen immer wieder kleinere Grüppchen eine Lücke zu finden, doch nicht vielen gelingt es. Einer, der es geschafft hat, ist Thies Gleiss. Laut mit den Fingern pfeifend, steht das in Köln wohnende Linke-Bundesvorstandsmitglied vor dem letzten Gitter, das ihn nur wenige Meter von den Ultrarechten trennt. Mittlerweile sind die Demonstrationen vom Heumarkt zu denen vor dem Deutzer Bahnhof gestoßen. Die Stimmung ist ausgelassen, wie auf einem großen bunten Straßenfest.

Kurz vor elf Uhr beginnt nun auch die rechte Kundgebung auf dem Barmer Platz - unter dem ohrenbetäubenden Lärm der "Pro Köln"-Gegner. Mittlerweile ist die Teilnehmerzahl der rechten Kundgebung auf etwa 150 angewachsen, etwa 50 weitere "Pro Köln"-Anhänger sind noch auf dem Weg. Verloren wirken sie auf dem großen Platz.

Neben Rechtsextremen verschiedener Schattierung stehen christlich-fundamentalistische Eiferer und die fanatischen Islamhasser des Internethetzblogs "Politically Incorrect". Hinzu kommen noch Abordnungen mehr oder weniger großer europäischer Rechtsaußenparteien, wie des belgischen Vlaams Belang, der österreichischen FPÖ oder der Národní strana aus Tschechien. Ein paar Aktivisten aus der Szene der "Freien Kameradschaften" sind augenscheinlich ebenfalls mit dabei. "Deutsch - Stolz - Treue" prangt auf der Frontseite des Sweatshirts eines der Neonazis. Es ist eine bizarre Parallelgesellschaft, die sich hier versammelt hat.

Nach eineinhalb Stunden und unzähligen wirren Reden ertönt zum Abschluss die deutsche Nationalhymne. Um 12.30 Uhr ist der Spuk vorbei. Durch ein Polizeispalier werden die Teilnehmer auf ein S-Bahn-Gleis zur Abreise geleitet.

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18 Kommentare

 / 
  • N
    noname

    Dann ist aber doch die Frage erlaubt weshalb

    (demokratische) Kritiker des Islam nicht den Mut

    haben die Öffentlichkeit zu suchen, von (meiner Meinung nach viel zu) wenigen Ausnahmen einmal abgesehen?

    Ist dies nicht auch eine Art Gleichschaltung

    des Denkens?

    Es ist gefährlich, dieses Thema rechten Populisten

    zu überlassen und bedarf einer breiten Diskussion,

    gerade im demokratischen Spektrum der Bevölkerung,

    zu dem ich mich zähle. Nur findet diese leider

    noch nicht statt.

  • S
    snow

    @ noname

     

    Gehe da ganz mit, ganz meine Meinung !

    Das interessante ist ja, daß gerade Linke Islamkritik mit Ausländerfeindlichkeit gleichsetzen, egal ob man nun Deutscher ist oder nicht, oder ob man z.B. eine ausländische (aber nicht Muslima) Freundin hat.

    Schaut man sich an, in welchen Ländern der Islam gleichbedeutend mit der Tagespolitik sind, hier und da sicherlich in Abstufungen, kann man durchaus zu dem Schluß kommen, daß es sich um ein Diktat handelt.

    Früher hieß es mal, wer links sei, der ist auch gegen diktatorische Strukturen und für Menschenrechte, nur das war eben früher. Wer heute einen Satz sagt, und nicht gleich ein kleines Essay darüber nachschiebt, liegt schon in der verschlossenen Schublade, und kommt da nie mehr raus.

    Dieses links rechts Denken ist sowieso Schwachsinn für mich, denn wenn ich es lange genug drehe und schüttele, sind die Linken von heute die neuen Rechten, zumal, bei den Vorfahren, da kommt wohl immer wieder das ach so schlechte Gewissen durch, wenn nicht bewußt, dann wohl unterbewußt.

     

    @ Pascal Beucker

     

    Ich hielt mich ja allgemein, als Unterstützung bzw. Untermauerung des ersten Kommentares hier.

    Aber weil sie Ralph Giordano ins Spiel brachten, sage ich nur eines: Pinguin.

    Ich kann ihn verstehen das es sich später entschuldigte, was ich aber nie tun werde, zumal Pinguin auch auf christl. Nonnen zutrift, die sehen nämlich von Weitem genauso aus, eben wie ein Pinguin.

    Was er zu "Pro Köln" gesagt hat, kann ich nicht ganz mitgehen, z.T. mag er recht haben, aber alle so über einen Kamm zu scheren halte ich für falsch, machen sie ja bei den Moslems in Bezug auf Terroristen auch nicht.

     

    "Denn der „Bürgerbewegung pro Köln“, über die ich geschrieben habe, geht es nur vordergründig um „Islamkritik“. Die dient ihr nur als Fassade ihres rechtsextremistischen Gedankenguts."

     

    Sehen sie wo die linken Reflexe, das womöglich schlechte Gewissen uns hingebracht haben, daß Thema war zu lange zu heiß für die etablierten Parteien, nun kümmern sich andere darum, selbst Schuld.

     

    "Es zeige sich zudem ein "Hass gegen Juden und gegen das westliche Demokratiemodell"."

     

    Nun ja, der letzte Angriff auf einen Juden von dem ich weiss, fand in Berlin vor einer Synagoge statt, letztes Jahr denke ich, als die friedlichen (Exil)Palästinenser pöbelnd durch die Straßen zogen, und ganz nebenbei einem Juden eine Eisenstange auf den Arm (könnte auch Kopf gewesen sein, habs leider vergessen) schlugen.

     

    Den eigentlichen Hass gegen die Juden bringen sie meist schon mit. Im Übrigen hat sich das auch schon rumgesprochen, nenne den Deutschen Nazi... und er kuscht, was mir selbst von einem Migranten erzählt wurde, aber egal, was solls.

  • PB
    Pascal Beucker

    ANMERKUNG DES AUTOREN

     

    Um mit einem Missverständnis aufzuräumen, dem einige Leserkommentarschreiber offenbar unterliegen: Selbstverständlich halte ich es für legitim, den Islam zu kritisieren - wie auch jede andere Religion. Nur: Das ist nicht das Thema meines Artikels. Denn der „Bürgerbewegung pro Köln“, über die ich geschrieben habe, geht es nur vordergründig um „Islamkritik“. Die dient ihr nur als Fassade ihres rechtsextremistischen Gedankenguts. Das ist auch der Grund, warum in Köln am vergangenen Wochenende sowohl Befürworter als auch Gegner der geplanten repräsentativen Moschee in Ehrenfeld gegen das kleine Häuflein von „Pro Köln“, das sich zu Unrecht „Bürgerbewegung“ nennt, protestiert haben.

     

    Vielleicht gibt ja dem einen oder anderen Kommentarschreiber die scharfe Distanzierung des islamkritischen Publizisten Ralph Giordano doch einmal zu denken. Denn aufgrund seiner langjährigen unangenehmen Erfahrungen mit der bräunlichen Truppe bezeichnet Giordano „Pro Köln“ als „zeitgenössische Variante des Nationalsozialismus“. Die aus der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“ hervorgegangene Vereinigung versuche, islamkritische Haltungen der Bevölkerung im Sinne eines rassistischen Rechtspopulismus auszubeuten und zu missbrauchen. Muslimische Einwanderer würden pauschal als Kriminelle denunziert. Es zeige sich zudem ein "Hass gegen Juden und gegen das westliche Demokratiemodell". Wie man auch sonst zu seinen Auffassungen stehen mag: Wenn es um seine Einschätzung von „Pro Köln“ geht, hat Giordano schlichtweg recht.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Pascal Beucker

  • A
    aso

    „...Neben Rechtsextremen verschiedener Schattierung stehen christlich-fundamentalistische Eiferer und die fanatischen Islamhasser des Internethetzblogs "Politically Incorrect"...“

     

    ...d.h. es waren grundsätzlich keine „normalen“ Bürger dabei. Es soll ja auch welche geben, die sich als im Wortsinn Konservativ ( = erhaltend, bewahrend ), bezeichnen würden. Ohne mit irgendwelchen extremen, fundamentalistischen, oder fanatischen Strömungen was zu tun zu haben.

     

    „...Nach eineinhalb Stunden und unzähligen wirren Reden....“

     

    hier wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung hilfreich gewesen, statt einer generellen Verunglimpfung.

    Was wollen diese Pro – Bewegungen eigentlich? Und was nicht?

    Was steht in deren Programm?

    Was macht die so gefährlich?

     

    In dem Artikel von PASCAL BEUCKER erfährt der Leser es leider nicht!

  • N
    Nasowas

    Auf der Gegendemonstration soll auch ein radikal- fundamentalistischer Muslim-Prediger, Pierre Vogel, zugegen gewesen sein. Kirchen, Gewekschaften und andere Organisationen demonstrieren gegen anti-demokratische Kräfte. Das ist gut. Nur verbünden sie sich dabei selbst wiederum mit anti-demokratischen Gruppen- das ist paradox.

  • N
    noname

    Nicht jeder, der sich kritisch mti dem Islam

    befasst und dies auch offen äussert ist deshalb

    rechts, oder? Diese Gleichsetzung macht eine

    notwendige kritische Auseinandersetzung fast

    unmöglich. Sie diskriminiert Menschen, die sich

    ihre eigenen Gedanken über Menschenrechte,

    Rechte der Frauen und Andersdenkender in den

    verschiedenen Religionen machen und dabei zu dem

    Schluss kommen, dass nicht alle mit einer

    demokratisch-humanitären Grundhaltung

    vereinbar sind.

  • N
    noname

    Dann ist aber doch die Frage erlaubt weshalb

    (demokratische) Kritiker des Islam nicht den Mut

    haben die Öffentlichkeit zu suchen, von (meiner Meinung nach viel zu) wenigen Ausnahmen einmal abgesehen?

    Ist dies nicht auch eine Art Gleichschaltung

    des Denkens?

    Es ist gefährlich, dieses Thema rechten Populisten

    zu überlassen und bedarf einer breiten Diskussion,

    gerade im demokratischen Spektrum der Bevölkerung,

    zu dem ich mich zähle. Nur findet diese leider

    noch nicht statt.

  • S
    snow

    @ noname

     

    Gehe da ganz mit, ganz meine Meinung !

    Das interessante ist ja, daß gerade Linke Islamkritik mit Ausländerfeindlichkeit gleichsetzen, egal ob man nun Deutscher ist oder nicht, oder ob man z.B. eine ausländische (aber nicht Muslima) Freundin hat.

    Schaut man sich an, in welchen Ländern der Islam gleichbedeutend mit der Tagespolitik sind, hier und da sicherlich in Abstufungen, kann man durchaus zu dem Schluß kommen, daß es sich um ein Diktat handelt.

    Früher hieß es mal, wer links sei, der ist auch gegen diktatorische Strukturen und für Menschenrechte, nur das war eben früher. Wer heute einen Satz sagt, und nicht gleich ein kleines Essay darüber nachschiebt, liegt schon in der verschlossenen Schublade, und kommt da nie mehr raus.

    Dieses links rechts Denken ist sowieso Schwachsinn für mich, denn wenn ich es lange genug drehe und schüttele, sind die Linken von heute die neuen Rechten, zumal, bei den Vorfahren, da kommt wohl immer wieder das ach so schlechte Gewissen durch, wenn nicht bewußt, dann wohl unterbewußt.

     

    @ Pascal Beucker

     

    Ich hielt mich ja allgemein, als Unterstützung bzw. Untermauerung des ersten Kommentares hier.

    Aber weil sie Ralph Giordano ins Spiel brachten, sage ich nur eines: Pinguin.

    Ich kann ihn verstehen das es sich später entschuldigte, was ich aber nie tun werde, zumal Pinguin auch auf christl. Nonnen zutrift, die sehen nämlich von Weitem genauso aus, eben wie ein Pinguin.

    Was er zu "Pro Köln" gesagt hat, kann ich nicht ganz mitgehen, z.T. mag er recht haben, aber alle so über einen Kamm zu scheren halte ich für falsch, machen sie ja bei den Moslems in Bezug auf Terroristen auch nicht.

     

    "Denn der „Bürgerbewegung pro Köln“, über die ich geschrieben habe, geht es nur vordergründig um „Islamkritik“. Die dient ihr nur als Fassade ihres rechtsextremistischen Gedankenguts."

     

    Sehen sie wo die linken Reflexe, das womöglich schlechte Gewissen uns hingebracht haben, daß Thema war zu lange zu heiß für die etablierten Parteien, nun kümmern sich andere darum, selbst Schuld.

     

    "Es zeige sich zudem ein "Hass gegen Juden und gegen das westliche Demokratiemodell"."

     

    Nun ja, der letzte Angriff auf einen Juden von dem ich weiss, fand in Berlin vor einer Synagoge statt, letztes Jahr denke ich, als die friedlichen (Exil)Palästinenser pöbelnd durch die Straßen zogen, und ganz nebenbei einem Juden eine Eisenstange auf den Arm (könnte auch Kopf gewesen sein, habs leider vergessen) schlugen.

     

    Den eigentlichen Hass gegen die Juden bringen sie meist schon mit. Im Übrigen hat sich das auch schon rumgesprochen, nenne den Deutschen Nazi... und er kuscht, was mir selbst von einem Migranten erzählt wurde, aber egal, was solls.

  • PB
    Pascal Beucker

    ANMERKUNG DES AUTOREN

     

    Um mit einem Missverständnis aufzuräumen, dem einige Leserkommentarschreiber offenbar unterliegen: Selbstverständlich halte ich es für legitim, den Islam zu kritisieren - wie auch jede andere Religion. Nur: Das ist nicht das Thema meines Artikels. Denn der „Bürgerbewegung pro Köln“, über die ich geschrieben habe, geht es nur vordergründig um „Islamkritik“. Die dient ihr nur als Fassade ihres rechtsextremistischen Gedankenguts. Das ist auch der Grund, warum in Köln am vergangenen Wochenende sowohl Befürworter als auch Gegner der geplanten repräsentativen Moschee in Ehrenfeld gegen das kleine Häuflein von „Pro Köln“, das sich zu Unrecht „Bürgerbewegung“ nennt, protestiert haben.

     

    Vielleicht gibt ja dem einen oder anderen Kommentarschreiber die scharfe Distanzierung des islamkritischen Publizisten Ralph Giordano doch einmal zu denken. Denn aufgrund seiner langjährigen unangenehmen Erfahrungen mit der bräunlichen Truppe bezeichnet Giordano „Pro Köln“ als „zeitgenössische Variante des Nationalsozialismus“. Die aus der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“ hervorgegangene Vereinigung versuche, islamkritische Haltungen der Bevölkerung im Sinne eines rassistischen Rechtspopulismus auszubeuten und zu missbrauchen. Muslimische Einwanderer würden pauschal als Kriminelle denunziert. Es zeige sich zudem ein "Hass gegen Juden und gegen das westliche Demokratiemodell". Wie man auch sonst zu seinen Auffassungen stehen mag: Wenn es um seine Einschätzung von „Pro Köln“ geht, hat Giordano schlichtweg recht.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Pascal Beucker

  • A
    aso

    „...Neben Rechtsextremen verschiedener Schattierung stehen christlich-fundamentalistische Eiferer und die fanatischen Islamhasser des Internethetzblogs "Politically Incorrect"...“

     

    ...d.h. es waren grundsätzlich keine „normalen“ Bürger dabei. Es soll ja auch welche geben, die sich als im Wortsinn Konservativ ( = erhaltend, bewahrend ), bezeichnen würden. Ohne mit irgendwelchen extremen, fundamentalistischen, oder fanatischen Strömungen was zu tun zu haben.

     

    „...Nach eineinhalb Stunden und unzähligen wirren Reden....“

     

    hier wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung hilfreich gewesen, statt einer generellen Verunglimpfung.

    Was wollen diese Pro – Bewegungen eigentlich? Und was nicht?

    Was steht in deren Programm?

    Was macht die so gefährlich?

     

    In dem Artikel von PASCAL BEUCKER erfährt der Leser es leider nicht!

  • N
    Nasowas

    Auf der Gegendemonstration soll auch ein radikal- fundamentalistischer Muslim-Prediger, Pierre Vogel, zugegen gewesen sein. Kirchen, Gewekschaften und andere Organisationen demonstrieren gegen anti-demokratische Kräfte. Das ist gut. Nur verbünden sie sich dabei selbst wiederum mit anti-demokratischen Gruppen- das ist paradox.

  • N
    noname

    Nicht jeder, der sich kritisch mti dem Islam

    befasst und dies auch offen äussert ist deshalb

    rechts, oder? Diese Gleichsetzung macht eine

    notwendige kritische Auseinandersetzung fast

    unmöglich. Sie diskriminiert Menschen, die sich

    ihre eigenen Gedanken über Menschenrechte,

    Rechte der Frauen und Andersdenkender in den

    verschiedenen Religionen machen und dabei zu dem

    Schluss kommen, dass nicht alle mit einer

    demokratisch-humanitären Grundhaltung

    vereinbar sind.

  • N
    noname

    Dann ist aber doch die Frage erlaubt weshalb

    (demokratische) Kritiker des Islam nicht den Mut

    haben die Öffentlichkeit zu suchen, von (meiner Meinung nach viel zu) wenigen Ausnahmen einmal abgesehen?

    Ist dies nicht auch eine Art Gleichschaltung

    des Denkens?

    Es ist gefährlich, dieses Thema rechten Populisten

    zu überlassen und bedarf einer breiten Diskussion,

    gerade im demokratischen Spektrum der Bevölkerung,

    zu dem ich mich zähle. Nur findet diese leider

    noch nicht statt.

  • S
    snow

    @ noname

     

    Gehe da ganz mit, ganz meine Meinung !

    Das interessante ist ja, daß gerade Linke Islamkritik mit Ausländerfeindlichkeit gleichsetzen, egal ob man nun Deutscher ist oder nicht, oder ob man z.B. eine ausländische (aber nicht Muslima) Freundin hat.

    Schaut man sich an, in welchen Ländern der Islam gleichbedeutend mit der Tagespolitik sind, hier und da sicherlich in Abstufungen, kann man durchaus zu dem Schluß kommen, daß es sich um ein Diktat handelt.

    Früher hieß es mal, wer links sei, der ist auch gegen diktatorische Strukturen und für Menschenrechte, nur das war eben früher. Wer heute einen Satz sagt, und nicht gleich ein kleines Essay darüber nachschiebt, liegt schon in der verschlossenen Schublade, und kommt da nie mehr raus.

    Dieses links rechts Denken ist sowieso Schwachsinn für mich, denn wenn ich es lange genug drehe und schüttele, sind die Linken von heute die neuen Rechten, zumal, bei den Vorfahren, da kommt wohl immer wieder das ach so schlechte Gewissen durch, wenn nicht bewußt, dann wohl unterbewußt.

     

    @ Pascal Beucker

     

    Ich hielt mich ja allgemein, als Unterstützung bzw. Untermauerung des ersten Kommentares hier.

    Aber weil sie Ralph Giordano ins Spiel brachten, sage ich nur eines: Pinguin.

    Ich kann ihn verstehen das es sich später entschuldigte, was ich aber nie tun werde, zumal Pinguin auch auf christl. Nonnen zutrift, die sehen nämlich von Weitem genauso aus, eben wie ein Pinguin.

    Was er zu "Pro Köln" gesagt hat, kann ich nicht ganz mitgehen, z.T. mag er recht haben, aber alle so über einen Kamm zu scheren halte ich für falsch, machen sie ja bei den Moslems in Bezug auf Terroristen auch nicht.

     

    "Denn der „Bürgerbewegung pro Köln“, über die ich geschrieben habe, geht es nur vordergründig um „Islamkritik“. Die dient ihr nur als Fassade ihres rechtsextremistischen Gedankenguts."

     

    Sehen sie wo die linken Reflexe, das womöglich schlechte Gewissen uns hingebracht haben, daß Thema war zu lange zu heiß für die etablierten Parteien, nun kümmern sich andere darum, selbst Schuld.

     

    "Es zeige sich zudem ein "Hass gegen Juden und gegen das westliche Demokratiemodell"."

     

    Nun ja, der letzte Angriff auf einen Juden von dem ich weiss, fand in Berlin vor einer Synagoge statt, letztes Jahr denke ich, als die friedlichen (Exil)Palästinenser pöbelnd durch die Straßen zogen, und ganz nebenbei einem Juden eine Eisenstange auf den Arm (könnte auch Kopf gewesen sein, habs leider vergessen) schlugen.

     

    Den eigentlichen Hass gegen die Juden bringen sie meist schon mit. Im Übrigen hat sich das auch schon rumgesprochen, nenne den Deutschen Nazi... und er kuscht, was mir selbst von einem Migranten erzählt wurde, aber egal, was solls.

  • PB
    Pascal Beucker

    ANMERKUNG DES AUTOREN

     

    Um mit einem Missverständnis aufzuräumen, dem einige Leserkommentarschreiber offenbar unterliegen: Selbstverständlich halte ich es für legitim, den Islam zu kritisieren - wie auch jede andere Religion. Nur: Das ist nicht das Thema meines Artikels. Denn der „Bürgerbewegung pro Köln“, über die ich geschrieben habe, geht es nur vordergründig um „Islamkritik“. Die dient ihr nur als Fassade ihres rechtsextremistischen Gedankenguts. Das ist auch der Grund, warum in Köln am vergangenen Wochenende sowohl Befürworter als auch Gegner der geplanten repräsentativen Moschee in Ehrenfeld gegen das kleine Häuflein von „Pro Köln“, das sich zu Unrecht „Bürgerbewegung“ nennt, protestiert haben.

     

    Vielleicht gibt ja dem einen oder anderen Kommentarschreiber die scharfe Distanzierung des islamkritischen Publizisten Ralph Giordano doch einmal zu denken. Denn aufgrund seiner langjährigen unangenehmen Erfahrungen mit der bräunlichen Truppe bezeichnet Giordano „Pro Köln“ als „zeitgenössische Variante des Nationalsozialismus“. Die aus der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“ hervorgegangene Vereinigung versuche, islamkritische Haltungen der Bevölkerung im Sinne eines rassistischen Rechtspopulismus auszubeuten und zu missbrauchen. Muslimische Einwanderer würden pauschal als Kriminelle denunziert. Es zeige sich zudem ein "Hass gegen Juden und gegen das westliche Demokratiemodell". Wie man auch sonst zu seinen Auffassungen stehen mag: Wenn es um seine Einschätzung von „Pro Köln“ geht, hat Giordano schlichtweg recht.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Pascal Beucker

  • A
    aso

    „...Neben Rechtsextremen verschiedener Schattierung stehen christlich-fundamentalistische Eiferer und die fanatischen Islamhasser des Internethetzblogs "Politically Incorrect"...“

     

    ...d.h. es waren grundsätzlich keine „normalen“ Bürger dabei. Es soll ja auch welche geben, die sich als im Wortsinn Konservativ ( = erhaltend, bewahrend ), bezeichnen würden. Ohne mit irgendwelchen extremen, fundamentalistischen, oder fanatischen Strömungen was zu tun zu haben.

     

    „...Nach eineinhalb Stunden und unzähligen wirren Reden....“

     

    hier wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung hilfreich gewesen, statt einer generellen Verunglimpfung.

    Was wollen diese Pro – Bewegungen eigentlich? Und was nicht?

    Was steht in deren Programm?

    Was macht die so gefährlich?

     

    In dem Artikel von PASCAL BEUCKER erfährt der Leser es leider nicht!

  • N
    Nasowas

    Auf der Gegendemonstration soll auch ein radikal- fundamentalistischer Muslim-Prediger, Pierre Vogel, zugegen gewesen sein. Kirchen, Gewekschaften und andere Organisationen demonstrieren gegen anti-demokratische Kräfte. Das ist gut. Nur verbünden sie sich dabei selbst wiederum mit anti-demokratischen Gruppen- das ist paradox.

  • N
    noname

    Nicht jeder, der sich kritisch mti dem Islam

    befasst und dies auch offen äussert ist deshalb

    rechts, oder? Diese Gleichsetzung macht eine

    notwendige kritische Auseinandersetzung fast

    unmöglich. Sie diskriminiert Menschen, die sich

    ihre eigenen Gedanken über Menschenrechte,

    Rechte der Frauen und Andersdenkender in den

    verschiedenen Religionen machen und dabei zu dem

    Schluss kommen, dass nicht alle mit einer

    demokratisch-humanitären Grundhaltung

    vereinbar sind.