Fritten nur befristet

BÄDERLAND Der städtische Schwimmbadbetreiber lässt im Festland-Bad die Verträge von Bistromitarbeitern auslaufen – und vergibt die Stellen neu

Bäderland spricht von einer „dauerhaften Unwirtschaftlichkeit des Geschäftsbereichs“

Die Mitarbeiterinnen im Bistro des Festland-Bades an der Holstenstraße verlieren im Frühjahr ihre Jobs. Seit das Bad 2009 eröffnete, waren ihre Verträge immer wieder befristet verlängert worden – nun hätten die Betroffenen Anrecht auf entfristete Anstellungen. Aber die städtische Bäderland GmbH lässt die Verträge auslaufen und sucht für die Gastronomie mit rund 130 Plätzen neue Mitarbeiter.

Die Bäderland GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Hamburger Gesellschaft für Vermögens und Beteiligungsmanagement und damit vollständig in städtischer Hand. Zuständig ist die Stadtentwicklungsbehörde. Und hier heißt es von einer Sprecherin, das Argument für die Befristung der Arbeitsverträge sei ein „Pilotprojekt“ gewesen. Normalerweise werden die gastronomischen Betriebe in den Bäderland-Schwimmhallen demnach immer an einen externen Betreiber verpachtet. Das Festland aber betreibt die Bar im Sauna-Bereich selbst.

In den vergangenen Monaten habe sich „eine dauerhafte Unwirtschaftlichkeit des Geschäftsbereichs“ ergeben, heißt es nun in einer Bäderland-Stellungnahme. Man wolle die Gastronomie daher in Zukunft doch lieber verpachten, das sei wirtschaftlich vorteilhafter.

Befristete Arbeitsverhältnisse sind in der Regel auf maximal zwei Jahre angelegt. Ausnahme sind, wie im Fall des Festlands, Neugründungen oder wirtschaftliche Argumente. Länger als vier Jahre dürfen Verträge aber keinesfalls befristet werden. Und das sei „den Mitarbeitern von der Geschäftsführung auch auf Betriebsversammlungen immer wieder deutlich gemacht worden“, heißt es in dem Bäderland-Statement. Man wolle auf diese Weise betriebsbedingte Kündigungen vermeiden: Sobald ein Pächter für die Bar gefunden werde, müssten fest angestellte Mitarbeiter entlassen werden.  ILK