: Opposition schlägt Regime Treffen im Norden vor
SYRIEN Aufständische kontrollieren offenbar den größten Staudamm des Landes am Euphrat
DAMASKUS/KAIRO/ANKARA dpa/ap/afp | Die Arabische Liga will ein Treffen zwischen dem syrischen Vizepräsidenten Faruk al-Scharaa und der Opposition organisieren. Das berichtete die arabische Tageszeitung al-Sharq al-Awsat am Montag. Ihren Informationen zufolge wurde dies bei einem Treffen des Generalsekretärs der Liga, Nabil al-Arabi, und dem UN-Syrienvermittler Lakhdar Brahimi am Sonntag in Kairo besprochen. Der Vorsitzende der oppositionellen Nationalen Koalition, Moas al-Khatib, betonte jedoch am Montag vor Reportern in Kairo, das Regime habe auf seinen Vorschlag für einen Dialog bislang offiziell nicht reagiert. Khatib hatte die Freilassung von Gefangenen gefordert.
Nachdem das Regime mehrfach vorgeschlagen hatte, ein Treffen mit der Exilopposition in Damaskus zu organisieren, hieß es jetzt aus Oppositionskreisen, das Treffen könne im Norden von Syrien stattfinden. Teile des Nordens werden inzwischen von Aufständischen kontrolliert.
Nach Angaben des in Großbritannien ansässigen Regimekritikers Rami Abdul-Rahman kontrollieren die Rebellen nun auch den größten Staudamm des Landes. Nach schweren Kämpfen hätten die Rebellen eine Gruppe von Regierungstreuen aus dem Kontrollzentrum des Dammes am Euphrat im Nordosten vertreiben. Die meisten Regierungstruppen hatten die Kämpfe bereits am Sonntag eingestellt, seit Rebellen die nahe Stadt al-Thawra überrannt hätten, sagte er weiter. Anführer der Rebellengruppe seien die al-Qaida-nahen Milizen der Al-Nusra-Front.
Explosion an der Grenze
Der Euphrat-Damm ist für die Wasserversorgung von großen Teilen Syriens wichtig. Nach Darstellung von Abdul-Rahman sind bereits zwei weitere Staudämme am Euphrat in der Hand der Rebellen. Die Regierung in Damaskus bestätigte den Verlust der Kontrolle über den Damm nicht.
Bei der Explosion eines Autos an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien wurden mindestens 7 Personen getötet. Rund 30 weitere seien verletzt worden, sagte Bürgermeister Huseyin Sanverdi dem türkischen Nachrichtensender NTV. Demnach ereignete sich die Explosion an dem Übergang Cilvegozu in der Provinz Hatay. Sanverdi, Bürgermeister der Ortschaft Reyhanli, sagte, der Wagen habe ein syrisches Kennzeichen gehabt.