Kommentar Kita-Beschlüsse: Abwägung tut not

Die Hortreform zu verschieben war klug, denn sie hätte den Schulen zu viel Veränderung auf einmal aufgebürdet. Auch sonst sollte der Senat Maßnahmen in diesem Bereich gut abwägen.

Die Hort-Reform zu verschieben war klug, denn sie hätte den Schulen zu viel Veränderung auf einmal aufgebürdet. Schlecht hingegen ist die Verschiebung für Kinder, die heute keinen Zugang zu den Horten, aber einen Bedarf haben, beispielsweise zur Sprachförderung. Auch sonst sollte der Senat Maßnahmen in diesem Bereich gut abwägen.

Dabei sieht es nicht so aus, als stünden weitere Wohltaten an: Die drastische Erhöhung des Essensgeldes in Kitas etwa ist eine Zumutung für die Eltern. Sicher: Auch Kinder, die zu Hause sind, müssen essen, und dieses Essen kostet Geld. Aber auch für die Kita selbst zahlen die Eltern ja bereits Gebühren.

Wie hoch die sein dürfen, das muss streng vom Kind her gedacht werden. Hartz IV beispielsweise reicht nicht, um Kinder würdig aufzuziehen und gesund zu ernähren. In einer Stadt wie Hamburg schwelgen aber auch vermeintlich reiche Eltern nicht im Überfluss - man denke nur an die Mieten für eine Vier-Zimmer-Wohnung.

Zudem ist die Beitragstabelle nicht gerecht. Zwischen 2.500 und 3.000 Euro steigt sie steil an und endet dann. Egal, ob einer doppelt oder dreifach verdient: Es bleibt bei dem Höchstsatz von drei- bis vier hundert Euro, je nach Umfang des Platzes. Umso weniger verständlich es da, dass das letzte Kita-Jahr vor der Einschulung nichts kostet. Da müssten andere Prioritäten her.

Bei Geringverdienern verbietet sich jede Erhöhung. Aber auch vermeintlich Reiche schwelgen in Hamburg nicht im Überfluss

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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