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Wegen StudentenstreikKinderuni in Augsburg abgesagt

Die für den 5. Dezember an der Uni Augsburg geplante "Kinderuni" ist abgesagt. Der Leitung ist die Sache mit den Studentenstreiks "zu heiß". Die Besetzer finden das schade.

Auf die Kinder kann der Hörsaal I an der Uni Augsburg vergeblich warten. Bild: dpa

Den Vorgeschmack auf das Studentenleben hatten sie sich bestimmt anders vorgestellt: 600 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren müssen auf die traditionelle „Kinderuni“ in Augsburg verzichten. Im Zuge der Hörsaal-Besetzung sagte die Leitung der Universität Augsburg die Veranstaltung kurzfristig ab.

Am 5. Dezember hätte dort eine Vorlesung speziell für Kinder stattfinden sollen, damit sie schon einmal Uni-Luft schnuppern können. Obwohl die Studierenden sich im Vorfeld kooperativ gezeigt und und einen störungsfreien Ablauf zugesichert hatten, wurde die Veranstaltung gestrichen. Was die Unileitung mit fehlender Sicherheit begründet, sehen die Studierenden als Abstrafung für die Besetzung.

Kein anderer Raum als der Hörsaal I an der Universität Augsburg eignet sich für eine Vorlesung, bei der 600 Kinder erwartet werden. Unpraktisch, dass genau der seit zwei Wochen von protestierenden Studenten besetzt wird. Um die Kinderuni trotzdem zu ermöglichen, erklärten sich die Besetzer zur weitgehenden Räumung bereit. Etwa zwanzig Protestler sollten im Hörsaal I bleiben, um diesen weiterhin „symbolisch zu besetzen“. Selbstverständlich hätten sie zugesichert, die Lesung nicht durch Zwischenrufe oder Ähnliches zu stören, sagte Florian H. von der AG Presse Uni Augsburg der taz.

Geplant gewesen sei lediglich ein Grußwort zu Beginn der Lesung, bei der den Kindern der Streik erklärt werde. „Wir gehen davon aus, dass Eltern, deren Kinder an der Kinderuni teilnehmen, viel an der Bildung ihrer Kinder liegt“, sagte Florian H. Deshalb hätten im Foyer und im Hörsaal II Studenten für die Nachfragen interessierter Eltern bereit gestanden.

In ihrer Presseerklärung begründet die Uni-Leitung ihre Entscheidung mit dem „Risiko eines zumindest zum Teil frustrierten elterlichen Publikums“ und „ernsthaften Sicherheitsfragen“. Was damit gemeint ist, wissen die Besetzer nicht so recht, so Florian H.: „Wir tun uns schwer, eine Gefahr zu finden.“ Das technische Personal hätte unumschränkt Zutritt zum Hörsaal I, um Geräte wie Beamer und Videogerät regelmäßig zu warten.

„Ich habe keine Angst, dass die Studenten beißen“, erklärt Klaus Prem, Pressesprecher der Uni Augsburg, die Entscheidung. Angst mache ihm eher, dass er nicht genau über die von den Besetzern geplanten Aktionen Bescheid wisse: „Wenn ich nicht genau weiß, was passiert, ist mir die Sache zu heiß.“ Nicht verbindlich genug seien die Zusagen der Studenten gewesen. Außerdem sähe der Hörsaal momentan eher wie ein Campingplatz aus, und die Wartung der Geräte könne nicht wie bei regulärem Betrieb stattfinden. „Wir triefen vor Verständnis, wir lassen nicht wie andere den Hörsaal räumen.“, so Prem zur taz, „Aber ich lasse mich nicht zwingen, für etwas Verantwortung zu übernehmen, das ich nicht einschätzen kann.“

Obwohl die Besetzer „überrumpelt“ und auch „etwas angefressen“ sind, wollen sie weiterhin den Kontakt zur Uni-Leitung hochhalten. „Wir finden es in erster Linie vor allem superschade für die Kinder“, sagte Florian H., „Mit dem Streik wollten wir ja auch vor allem für künftige Generationen was tun.“ Gerade die trifft jetzt aber die Maßnahme. Eine Ersatzveranstaltung wird es vorerst nicht geben. Die entfallende Vorlesung „Zu Betlehem geboren...? Was wissen wir wirklich über die Geburt Jesu?“ hätte vielleicht zur Jahreszeit gepasst, aber eben nicht ins Semesterprogramm.

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8 Kommentare

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  • M
    mach-mir-das-gute-a

    @chomsky

     

    "Der unterschied ist nur, ..." Stopp: "nur"?! Und: wozwischen?!

    Wärst du "tolerant", hättest du dich bei deinem vorlaufend bauernplumpen versuch als apologet wohl kaum auf ein "wir" (schizoid?) stützen und (auch noch weltlich autoritäts-gläubig?!) auf eine bundesstaatliche (bayerische) verfassung berufen müssen, die einem(!) konfessionellen aberglauben vorrang einzuräumen versucht und den dann auch noch "als eines der obersten bildungsziele" herausstellen will; wo doch der rest der welt immer wieder aus eben jener region erfuhr, dass bayern ganz andere kernkompetenzen hat u./o. braucht!?

    Dein-e text-e lassen erahnen, dass du einer derjenigen ewiggestrigen (cf. eben auch dein: "archetypisch") bist, die nach wie vor der meinung sind, dass der vatikanisch-organisierte katholizismus in bayern (noch bundes-) staatsreligion ist, resp. (weiterhin) zu sein hätte - bitte langsam aufwachen.

    Im übrigen ging 's beim eingangsthema nicht um dich und deine dir meinerseits unbenommenen vorlieben, lieber egozentriker, der, offenbar ortskundig, mit senilen verallgemeinerungen, unterstellungen wie: "an allem etwas auszusetzen haben", wohl nur sich selbst meinen kann:

    Spieglein, Spieglein an der Wand, ... was bin ich doch "tol-l-erant"!

    Ach, in A schon mal 'n "Muezim" (Muezin/Muezzin) vom Minarett" rufen gehört? Warum wohl nicht!

    And who 's Wikipedia?

  • C
    chomsky

    Schön auf Wikipedia nachgeschlagen.

    Der Unterschied ist nur, dass ich tolerant bin und kein Problem damit habe, ob neben meiner Wohnung der Perlach bimmelt oder ein Muezim vom Minarett ruft.

    Aber deine kleingeistige Seele ist einfach archetypisch für stets meckernde Augsburger, die an allem etwas auszusetzen haben und dann meinen, sie müssten ihre Miesmuschligkeit der ganzen Welt mitteilen.

  • A
    addizzy

    @chomsky

     

    ... lieber 'chomsky', Du solltest Dir vielleicht ein Deinem umnebelten 'Geistchen' - oder heißt 's in Bayern 'verfassungskonform' Seele? - adäquateres Pseudonym zulegen; schon, um nicht etwa beabsichtigt Gefahr zu laufen, mit einem Intellektuellen - sprich: Geistesarbeiter, und "nur so am Rande": die Betonung liegt hierbei auf: Arbeiter und nicht: Aber-Glauben - und dem Namensrechteinhaber: Herrn Avram Noam Chomsky, Professor für Linguistik, verwechselt zu werden, der aufgrund seiner professionellen Einsicht sicher seine helle Freude an deinem Vorschlag hätte:

    "(...) am besten auch noch theologische Fakultäten schließen und kirchengeschichtliche Themen der Universität verweisen".

    Y e s !

    Und womit wieder mal und jetzt auch durch Dich bewiesen wäre:

    Auch ein blindes Hähnchen findet mal ein-en Korn!

  • C
    chomsky

    @addizy

     

    Nur so am Rande, Augsburg liegt in Bayern und da steht die Erziehung zum Glauben immer noch in der Verfassung als eines der obersten Bildungsziele.

     

    Und dem schwachsinnigen und aggressiven Post nach zu urteilen, sollen wir am besten auch noch theologische Fakultäten schließen und kirchengeschichtliche Themen der Universität verweisen, weil wir in einem säkularisierten Staat leben?

  • A
    addizzy

    Vermutlich ist die Verfasserin dieses belanglosen, unreflektierten taz-Artikelchens eine stramme, linientreue Augsburgerin, denn: eine der regionalen, medien-sprachlichen Eigentümlichkeiten ist, dass jeder noch so zeitgenössische, resp. banale Augsburger Veranstaltungs-Furz mit "traditionell" pseudo-'legitimiert' wird, werden soll, resp. somit in Sphären sakrosanter Unantastbarkeit verhoben werden soll.

    Richtig ist: Die 'Kinderuni'-Reihe gibt es in Augsburg erst seit 2005 - somit kann wohl kaum von "traditionell" die Rede sein, oder sind nur noch schwachstromige Ephemeriden-Brains unterwegs?

    Und ob die entfallene Vorlesung(?), richtiger: christliche Indoktrination von Kindern: " „Zu Betlehem geboren...? Was wissen wir wirklich über die Geburt Jesu?“ vielleicht zur Jahreszeit gepasst, (...)" hätte oder eben überhaupt unpassend für eine säkulare Republik und dessen Einrichtungen ist, sollte n.A. "vielleicht" auch das FSK oder der Jugendschutz mit-entscheiden? Jedenfalls hätte das Thema absolut Nix mit einem Kinder-Uni(?)-Betrieb zu tun! Derlei Veranstaltungen gehörten exklusiv in die geschlossene Gesellschaft der zuständigen Kirchen - und hierzu geeignete konfessionelle Protzbauten gibt 's in Augsburg mehr als genug, inklusive der von denen ausgehenden Lärmbelästigungen.

  • C
    cony
  • U
    Udo

    Die neue Protestjugend -

    Was der Bildungsstreik wirklich bewirkt:

     

    http://wp.me/pFgRe-59

  • M
    majavienna

    hm, hier in wien finden in den besetzten hörsäälen ja trotzdem veranstaltungen statt.

    warum schliessen sich die augsburger besetzerInnen nicht einfach - ohne umweg rektorat - mit den interessierten eltern(vertreterInnen) und den lesenden profs kurz, und machen die veranstaltung einfach trotzdem?