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Ob Herr Irler Recht hat?
Wer seine längst abgeschirebenen Anlagen weiternutzen kann, verdient erst einmal noch kräftig an ihnen. Es stellt sich zudem die Frage nach der Vermarktung der Eier. Käfigeier gibt es ja in D. angeblich nicht mehr - vermarktet man sie dann unter dann unter "Kleingruppenhaltung"? Ob das geschieht, weiß ich nicht, doch irgendwo müssen die immens vielen auch jetzt noch in herkömmlicher Käfighaltung produzierten Eier ja bleiben, wenn sie auch z. T. in die Verarbeitung gehen. Wir brauchen eine Kennzeichnung auch bei der Verarbeitung!
Zudem kann es nicht angehen, dass schon 2001 geltendes, 2005 aufgeweichtes und Anfang 2009 endlich nach Übergangsfristen (!!!) greifendes Recht immer und immer wieder ausgehebelt wird im CDU-Filzland Niedersachsen! Selbst eine Umfrage des Bauernverbandes bestätigt, dass 93% der Verbraucher mehr Tierschutz in der Landwirtschaft wünschen (agrimente 2009, emnid), er ist somit NICHT unwichtig und steht sogar im Grundgesetz!
Dennoch hoffe auch ich, dass viele kleine Betriebe die Chance nutzen. Bodenhaltung beduetet übrigens so gut wie immer ebenfalls Quälerei für die Tiere, am besten schneiden in der Regel Biohöfe der Verbände (Bioland, Demeter) ab.
CDU und CSU ziehen mit Friedrich Merz als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf 2025. Das gab CSU-Chef Markus Söder am Dienstag bekannt.
Kommentar Legebatterie-Verbot: Sie sollen sich ruhig Zeit lassen
Dass die großen Betriebe noch tief in der Umstellungsphase stecken, ist aber nicht nur eine schlechte Nachricht, im Gegenteil. Für die kleinen, mit ökologischer Geflügelhaltung arbeitenden Bauernhöfe ist die Schwerfälligkeit der Großen eine Chance.
Die Befürchtungen, dass viele der großen Eierproduzenten das Verbot von Legebatterien in ihren Ställen ignorieren, scheinen berechtigt. Schließlich hat das schon einmal funktioniert, und zwar exakt vor einem Jahr, als das Verbot eigentlich in Kraft treten sollte und dann durch Ausnahmeregelungen ausgehebelt wurde. Die Eierproduzenten, die mit Massentierhaltung operieren, werden sich wieder leicht tun, neue Gründe für Verzögerungen zu finden. Auch weil sie wissen, dass sich eine Strafanzeige lange hinziehen würde - und das bei einem Verbot, das in Deutschland zwei Jahre früher in Kraft tritt, als es die EU vorschreibt.
Dass die großen Betriebe noch tief in der Umstellungsphase stecken, ist aber nicht nur eine schlechte Nachricht, im Gegenteil. Für die kleinen, mit ökologischer Geflügelhaltung arbeitenden Bauernhöfe ist die Schwerfälligkeit der Großen eine Chance: Die großen Betriebe müssen während der Umstellungsphase ihre Produktion zurückfahren, schon jetzt produzieren sie weniger Eier. Die Nachfrage aber bleibt gleich. Die Lücke in der Produktion könnten die kleinen Öko-Höfe schließen, zumal, wenn sie sich zu Vertriebsgenossenschaften zusammenschließen.
Insofern sollen sich die konventionellen Eierproduzenten ruhig Zeit lassen. Denn die Zeit arbeitet gegen sie.
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Kommentar von
Klaus Irler
Hamburg-Redakteur
Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.
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