Ausgezeichnet mit "Net Citizen" Preis: Iranisches Frauenblog gewinnt

Am Vorabend des heutigen "World day against censorship" zeichneten "Reporter ohne Grenzen" und Google das iranische Frauenrechts-Magazin "we change" mit ihrem "Net Citizen" Preis aus.

Naturgemäß aktuell prägend: Der Weltfrauentag am 8.März. Bild: screenshot we-change.org

PARIS afp/taz | Am 12. März zelebrieren "Reporter ohne Grenzen" den "World day against censorship". Am Vorabend dieses Tages haben "Reporter ohne Grenzen" und Google eine Gruppe iranischer Bloggerinnen für ihre Berichterstattung über die Unruhen nach der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr ausgezeichnet: Die Online-Journalistinnen des Frauenrechtsblogs we-change.org erhielten am Donnerstag in Paris den Preis "Net Citizen".

Die Bloggerinnen hätten der Welt gezeigt, wie die iranische Bevölkerung in den vergangenen Monaten unter "Machtmissbrauch" gelitten habe, hieß es in der Begründung für die Preisverleihung. Der im Jahr 2006 ins Leben gerufene Blog sei eine wichtige Anlaufstelle für Informationen rund um die Rechte von Frauen in der iranischen Gesellschaft geworden.

Prägende Themen auf "we change" sind die vom Regime niedergeschlagene Revolution im Iran 2009, Gesetze im Bereich Frauen- und Familienpolitik, sowie - aktuell - der Weltfrauentag, der am 8. März stattfand. Zudem featured die Plattform die "One Million Signatures Campaign" (Eine-Million-Unterschriften-Kampagne).

Die "One Million Signatures Campaign" sammelt Unterschriften "gegen die ungerechten und frauenfeindlichen Gesetze" im Iran gesammelt - seit 2007. Neben dem Ziel "eine Million Unterschriften" sei es Ziel der Kampagne, "einen positiven Wandel herbeizuführen", frauendiskriminierende Gesetze abzuschaffen und (Frauen-)Gruppen zu vernetzen.

"Die Cyber-Frauenrechtlerinnen haben neue Räume für die Berichterstattung geschaffen", begründeten Google und RSF ihre Entscheidung. Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad waren im Iran tausende Menschen auf die Straße gegangen. Bei den Protesten wurden mehr als 4000 Menschen festgenommen, darunter auch dutzende Reporter.

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